Vorstellung vs Realität – Was ist dran an den ganzen Vorurteilen von Kolumbien?

Viele Länder haben mit Vorurteilen zu kämpfen, Kolumbien ist da ziemlich weit oben im Ranking – Drogen, Kriminalität, kein Ort für Reisende.. doch wie sieht es vor Ort wirklich aus?

Als Teil unserer Weltreise sind wir 7 Wochen durch dieses riesige, facettenreiche Land gereist und konnten dabei einen umfangreichen Einblick in das Leben vor Ort bekommen, uns mit Locals austauschen und viele Abenteuer erleben. 

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Zugegeben für unseren Aufenthalt haben wir den vermutlich ungünstigsten Zeitpunkt ausgewählt. Im Land gab es aktuelle Corona-Maßnahmen, die das Reisen teilweise einschränken – damit hatten wir in Kolumbien, nach insgesamt 4,5 Monaten Weltreise, das erste Mal mit entsprechenden Maßnahmen zu tun. Nach einer Woche stellte sich jedoch heraus, dass Corona in den nächsten Wochen durch ein viel bedeutenderes Thema im Land abgelöst werden sollte: Proteste gegen eine neue Steuerreform entfachen große Aufruhen im gesamten Land. Es kam zu etlichen Auseinandersetzungen mit Demonstranten, Polizisten und der Regierung. In Medellín gerieten wir sogar selbst in eine Demo, bei der Steine geschmissen und Tränengas versprüht wurde und wir uns daraufhin in einem Cafe im Obergeschoss verschanzten, bis sich die Lage teilweise beruhigte. 

Dieses Erlebnis klingt nun erstmal nach einer eindeutigen Bestätigung der Vorurteile und der Gefahr die in Kolumbien für Reisende besteht und du daher lieber andere Ziele ins Auge fassen solltest. 

In der besagten Situation haben wir uns natürlich schon ein bisschen in die Hosen gemacht. Wir wussten nicht was passieren würde, wie sich die Lage im Laufe der Zeit entwickelt und ob wir nicht irgendwo aus Versehen in etwas hineingeraten, frei dem Motto: “Zur falschen Zeit am falschen Ort” …doch entgegen dieser Horrorszenarien und der weiterhin andauernden Unruhen haben wir uns in keiner weiteren Situation unwohl gefühlt. Ganz im Gegenteil. Wir lernten in den darauffolgenden Wochen das Land von einer ganz anderen Seite kennen! Wir tauschten uns mit den Locals aus, spürten wie glücklich und zufrieden sie sind und wie gerne sie ihre Positivität an andere Menschen weitergeben möchten. Wir fanden Hilfsbereitschaft an jeder Ecke, kamen so am Ende an unsere Ziele. Wir erlebten keinerlei seltsame Situationen und von Angst, Grausamkeit, Drogen und Co. war in den Teilen des Landes in denen wir unterwegs waren keine Spur. 

Ein für negative Schlagzeilen bekannter Ort ist Medellín. Er trug vor einigen Jahren noch den Titel “Gefährlichste Stadt der Welt”, das war als die Drogenkartelle um Pablo Escobar hier die Macht hatten und in vielen Regionen der Stadt, wie beispielsweise der berüchtigten Comuna 13, täglich Menschen getötet wurden und niemand sich sicher fühlen konnte. Heute ist das jedoch anders. Diese Geschichte hat vermutlich noch weitaus mehr Bekanntheit durch die Netflix-Serie Narcos erlangt, was vermutlich ebenfalls nicht zum positiven Bild von Kolumbien beigetragen hat. Doch Medellín gilt heute als befreit von den Drogenkartellen und ihren Machenschaften, sodass du als Reisender sogar durch die Comuna 13 spazieren kannst, um auf den Spuren der jungen Geschichte zu wandeln. Natürlich ist hier trotzdem nach wie vor ein wenig Vorsicht geboten, da das Viertel weiter zu den ärmsten der Stadt zahlt und hier und da Kleinkriminalität gegenüber Touristen verübt wird. 

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Fazit:

Kolumbien hat eine intensive Geschichte, besonders im Bereich Drogen. Dieses Image überschattet weiterhin den Ruf dieses wundervollen Landes weltweit. Doch die Zeiten haben sich geändert. Sicherlich gibt es nach wie vor Stadte und Regionen, die du als Reisender meiden solltest bzw. mit besonderer Vorsicht genießen musst, doch diese Bereiche gibt es in nahezu jedem Land. Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir hier nun hautnah einige Unruhen miterlebt, aber dennoch fühlten wir uns sicher, haben das Land lieben gelernt und sind definitiv gewillt Kolumbien ein weiteres Mal zu bereisen, um noch tiefer in die Vielseitigkeit einzutauchen.

Es wäre also eine Schande, wenn die Vorurteile dich davon abhalten sollten, Kolumbien mit all seinen Facetten kennenzulernen. Wir können dir das Land nur empfehlen!

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2 Kommentare zu „Vorstellung vs Realität – Was ist dran an den ganzen Vorurteilen von Kolumbien?“

  1. Moin.
    Vielen Dank für eure Berichte und Videos.
    Im Juli 2023 sind wir für 4 Wochen in Kolumbien. Durch Recherchen dafür bin ich auf euch gestoßen. Nochmal Danke und schöne Grüße nach Schneverdingen (ist nur 20km von uns entfernt). 😉

    1. Hi Kim, freut uns sehr, dass dir unsere Reiseeindrücke gefallen und wir hoffen ihr hattet eine tolle Zeit in Kolumbien 🙂
      Ach wie schön, dass du auch aus meiner Gegend kommst, vielleicht läuft man sich dort ja mal über den Weg. LG

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