Mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs in Costa Rica – wie du dich kostengünstig im Land fortbewegst

Wenn du als Backpacker unterwegs bist, dann musst du meistens auf dein Budget achten und somit schauen, dass du so günstig wie möglich zum nächsten Zielort kommst. In vielen Ländern ist das alles überhaupt kein Problem, es gibt perfekt ausgebaute Buslinien, die dich in alle Teile der Länder bringen. So kamen wir etwa in Sri Lanka zwar etwas langsamer aber sonst unproblematisch von Ziel zu Ziel. Auch in Deutschland ist man mittlerweile den Komfort gewohnt, dass Flixbus der große Busanbieter mit einer Vielzahl von Verbindungen ist und du hier mit einer Buchung von einer Stadt zur nächsten kommst, auch wenn du eventuell umsteigen musst.

Etwas anders gestaltet es sich jedoch in Costa Rica. Hier gibt es leider keinen solchen “Big Player”, stattdessen eine Vielzahl von Kleinanbietern, die teilweise nur eine einzige Strecke befahren. Hier gibt es zwei Städte die als Verkehrsknotenpunkte agieren und sternförmig verschiedene Städte in der Umgebung ansteuern: zum einen die Hauptstadt San José und die etwas weiter nordwestlich gelegene Stadt Liberia, die ebenfalls über einen internationalen Flughafen verfügt. 

Eine gute Anlaufstelle, um diese Komplexität zu überblicken ist die App Rome2Rio. Hier sind viele Busverbindungen eingetragen und über den Routenplaner kannst du geeignete Reisepläne auch mit anderen Verkehrsmitteln, wie Bahn, Taxi oder Privatshuttle vergleichen. Leider verfügt die App nicht über sämtliche Verbindungen und beispielsweise bei der Anfrage Monteverde-La Fortuna wurden uns keine verfügbaren Busrouten angezeigt:

Screenshot rome2rio

Screenshot von Rome2Rio – Busverbindungen sind scheinbar nicht verfügbar

Wir befürchteten schon, dass wir doch ein teureres Privatshuttle für 24€ anheuern müssen oder alternativ mit dem Bus nach San José zurück, um dann sternförmig nach La Fortuna zu gelangen. Erst eine Mitarbeiterin der Touristeninformation in Monteverde gab uns den Tipp, dass es eine Busgesellschaft für unsere Route gibt. Diese Gesellschaft hatte weder Telefonnummer noch Fahrplanaushang und nur über Mund-zu-Mund-Propaganda konnten wir überhaupt die Fahrzeiten erfahren. Der Weg führte uns von Monteverde nach Tilarán, anschließend von dort weiter nach La Fortuna. Letzten Endes sind wir so zu einem günstigen Preis, von weniger als 5€ p.P., an unser Ziel gekommen.

Doch selbst mit Hilfe der Einheimischen sind einige Verbindungen in Costa Rica nur durch mehrmaliges Umsteigen möglich. Um von La Fortuna nach Tamarindo an die Westküste zu gelangen, müssten wir dreimal umsteigen und könnten womöglich unseren letzten Bus nicht mal am selben Tag erreichen. Daher entschlossen wir uns, die Westküste auf unserer Reise komplett auszulassen und stattdessen von La Fortuna direkt in den Süden nach Montezuma zu reisen. Aus unserem Lonely Planet-Reiseführer erfuhren wir, dass dies mit Hilfe einer Fähre durchaus möglich ist – eine richtige Detektivarbeit, Busrouten zusammen zu finden 😀

Und auch die Fortbewegung auf kurzen Distanzen, innerhalb einer Region zu den verschiedenen Highlights, gestaltet sich ähnlich schwierig. Die einzige Möglichkeit bieten in der Regel Taxis, spezielle Shuttlebusse mit der Aufschrift ‚Turismo‘ oder die App Uber. Alle drei Optionen sind jedoch recht kostspielig und auf die dicken Geldbeutel der Touristen ausgelegt. Bei einer Taxifahrt kannst du mit ca. 2$ pro Kilometer rechnen, beim Uber ist es 10-15% günstiger. 

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Eine gute und deutlich günstigere Alternative dazu bieten die bereits oben erwähnten Fernbusse, die zwischen einzelnen Städten am Tag hin und her fahren. Für einen Bruchteil des Preises für die gesamte Strecke kannst du irgendwo auf der Route ein- bzw. aussteigen. Du musst nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, das heißt vorab die Fahrzeiten und genaue Route der Busse checken. Diese Möglichkeit zur Fortbewegung wird auch von vielen Einheimischen genutzt, die kein eigenes Auto haben. 

Aber Achtung: Die Busse fahren meistens nur einmal am Tag (i.d.R. morgens) in die eine und gegen Mittag/Nachmittag in die andere Richtung. Das schränkt den Zeitraum für deine Aktivität also etwas ein. Genauere Angaben dazu findest du in unseren Beiträgen zu den einzelnen Regionen von Costa Rica. 

Bei diesen Aussichten ist es also durchaus verständlich, dass viele Reisende auf einen Mietwagen zurückgreifen, um sich die komplette Flexibilität zu sichern und sich ständige Mühen für die Planung ersparen wollen. 

Allerdings ist auch ein Mietwagen nicht ganz billig. Die aktuellen Angebote (Stand Januar 2021) starten bei ca. 25€ pro Tag (inkl. Vollkasko/ohne Selbstbeteiligung) für eine Mietdauer von 2 Wochen, können aber je nach Mietdauer und Anbieter noch teurer werden. Auch die zusätzlich anfallenden Benzinkosten, Maut- und Parkgebühren sind nicht zu unterschätzen und summieren sich auf Dauer. Ein weiterer Nachteil von einem Mietwagen ist, dass du auch für das Auto zahlst, wenn du es mal nicht nutzt. Vor allem bei Langzeitreisen kann es durchaus vorkommen, dass du mehrere Tage an einem Ort bist und nur zu Fuß die Umgebung erkundest oder einen kompletten Tag Reisepause einlegst. 

Darum war ein Mietwagen für uns keine Option – nicht nur weil wir low-budget unterwegs sind, sondern auch, weil wir es lieben die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, zu planen und zu schauen, welche Möglichkeiten es gibt und so ein ganz besonderes Reisefeeling bekommen. 

Wie bewegst du dich am liebsten auf Reisen fort?

2 Kommentare zu „Mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs in Costa Rica – wie du dich kostengünstig im Land fortbewegst“

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