Immer wieder hört man davon, die Luft wird dünner, die Höhenkrankheit macht sich bemerkbar. Nimm dir Zeit für den Aufstieg etc…
Doch was genau ist damit eigentlich gemeint und was steckt dahinter?
Als Matze und ich von Galapagos nach Quito geflogen sind, hatten wir das erste mal in unserem Leben mit der Höhenkrankheit zu kämpfen – zugegeben, ich mehr als Matze, aber es war definitiv eine Erfahrung, die ich ungern erneut machen möchte, beziehungsweise die man generell nicht unterschätzen sollte.
Quito liegt auf 2.850 Metern, was zur Höhe des Meeresspiegels auf Galapagos ein sehr großer Unterschied ist. Da wir geflogen sind – und damit binnen weniger Stunden fast 3.000 Höhenmeter überwunden haben – meldete sich unser Körper also schnell zu Wort.
Allgemein sagt man, dass ab einer Höhe von 2.500 Metern Probleme mit der Höhenkrankheit auftreten können. Je höher wir uns befinden, desto geringer ist der Sauerstoffanteil in der Luft – das sorgt dafür, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und dadurch verschiedenen Symptomen auftreten können. Dazu gehören beispielsweise Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, allgemeine Schwäche, Übelkeit und erhöhter Ruhepuls.
Insbesondere das zu schnelle Aufsteigen in die Höhe kann zu derartigen Problemen führen, daher ist es immer wichtig sich die Zeit zu nehmen und auf seinen Körper zu hören, sobald Symptome auftreten. Denn wenn man diese ignoriert, kann es zu Bewusstlosigkeit, Koma oder sogar zum Tod führen.
Darum solltest du unbedingt bei solch schnellen Wechseln von Höhenunterschieden einige Tage zur Akklimatisierung einplanen und dich anschließend langsam an weitere Höhen wagen, um zu schauen, ob dein Körper bereits ausreichend akklimatisiert ist oder du gegebenenfalls noch 1 -2 weitere Tage auf derselben Höhe bleiben solltest.
In unserem persönlichen Beispiel mit Quito haben wir uns erstmal 3 – 4 Tage Zeit genommen, um die Stadt zu erkunden. Quito hat ausreichend zu bieten, dass einem nicht langweilig wird und man sich ganz entspannt an die Höhe gewöhnen kann. Anschließend haben wir uns den Pichincha Vulkan als Test-Wanderung vorgenommen, es ist der Hausberg von Quito und über 4.000 Meter hoch. Dort haben wir gemerkt, dass wir uns ausreichend akklimatisiert haben und konnten anschließend unsere weiteren Abenteuer in Ecuador beginnen.
Generell heißt es, dass die Symptome sich 24 bis 48 Stunden nach dem ersten Auftreten wieder legen sollten, zumindest wenn du auf deinen Körper gehört hast und dir entsprechende Ruhe gegönnt hast 😉
Tipp 1: Setze dich selbst nicht unter Druck! Sicherlich möchtest du so schnell wie möglich viel erleben und die Zeit vor Ort nutzen, anstatt nur rumzusitzen und dich zu akklimatisieren. Aber wenn du die Zeichen ignorierst und nicht auf deinen Körper hörst, kann es zu noch schlimmeren Folgen kommen, die dir dann die komplette Reise vermiesen können.
Tipp 2: In den Anden oder generell im südamerikanischen Raum trinken die Locals gerne Koka-Tee oder kauen die Kokablätter. Es ist eine ewige Tradition, die bereits von den Inka gegen die Höhenkrankheit angewendet wurde. Die Pflanze hat viele gesunde Eigenschaften und hat eine anregende Wirkung, die dem Gehirn bei der Versorgung mit Sauerstoff unterstützt. Unbedingt ausprobieren 😉
Das soll natürlich nicht heißen, dass du dir dadurch die Akklimatisierung ersparen kannst, aber bei leichten Symptomen oder guten Start in den Tag ist es auf jeden Fall eine gute Alternative. Achte auch darauf, dass du genug Wasser zu dir nimmst: 5-6 Tassen Koka-Tee pro Tag wurden uns von unserem Host bedenkenlos empfohlen.
Tipp 3: Solltest du bereits in den Bergen unterwegs sein und merken, dass die Symptome sich bemerkbar machen, kannst du Tipp 2 anwenden. Es gibt auch Medikamente gegen die Höhenkrankheit die du bei Bedarf besorgen und im Gepäck dabei haben kannst.
Sollte all das jedoch nicht helfen bleibt nur eins: steige 500 – 1.000 Höhenmeter wieder hinab und schaue wie es dir dort ergeht, nimm dir die Zeit und wage erst wenn es dir wieder gut geht den erneuten Aufstieg!