Was nicht nach einem deutschen Wort klingt, ist eigentlich ein sächsischer Ausdruck für Freiübernachtung. Doch was steckt genau dahinter?
Das Wort Boofe leitet sich vom Wort „pofen“ (schlafen) ab und bezeichnet eine Biwakstelle in einer Felsspalte oder unter einem überhängendem Fels. Ursprünglich ist die Tradition des Boofens auf Bergsteiger zurückzuführen, die nach einer anstrengenden Klettertour direkt im Nationalpark Sächsische Schweiz einen “Unterschlupf” für die Nacht fanden.
Auch heute ist diese Übernachtungsmöglichkeit noch denjenigen vorbehalten die dem Klettersport nachgehen. Denn ansonsten ist das Übernachten im Nationalpark strengstens verboten! Allerdings wird die Option der Freiübernachtung mittlerweile von vielen Touristen und Wanderern ausgenutzt, was dem Nationalpark stark zusetzt und unter Umständen und naher Zukunft dazu führen kann, dass das Boofen komplett verboten wird. Normalerweise ist das Übernachten in einer Boofe an strenge Regeln geknüpft, doch diese werden zum Teil von den Besuchern ignoriert.
Regelmäßig ziehen daher Ranger durch die Sächsische Schweiz und sorgen für die Einhaltung der Richtlinien. Ein Verstoß kann zu hohen Bußgeldern führen, die sich im vierstelligen Bereich befinden. Im Sommer 2019 war das Übernachten in den 57 ausgewiesenen Boofen in der Sächsischen Schweiz beispielsweise bereits komplett verboten, da die Waldbrandgefahr zu groß war. Wenn die Entwicklung weiter in diese Richtung geht, dann wird auch für Klettersportler das Boofen bald keine Alternative sein.
Die wichtigsten Regelungen im Überblick:
- Ausschließlich in gekennzeichneten Boofen übernachten
- Kein offenes Feuer machen, das gilt auch für Gaskocher oder ähnliches
- Vermeidung von Lärm und Müll
- Schonung der Natur (Pflanzen, Tiere, Böden und Felsen)
- Keine Zelte in der Boofe aufbauen
- Allgemein: die Boofe so verlassen, wie du sie vorgefunden hast!
Darum halte dich unbedingt an diese Regelungen, die nicht aufgestellt wurden um dich zu ärgern, sondern um die Natur zu schützen. Und bedenke, dass das Übernachten in einer Boofe nur in direkter Verbindung mit der Ausübung des Klettersport gestattet ist.
Wenn du als Wanderer in die Sächsische Schweiz kommst gibt es noch viele weitere Möglichkeiten die Nacht zu verbringen. Infos dazu und noch vieles mehr findest du auch in unserem Artikel über das Nationalparkgebiet, hier.
Was sind deine Erfahrungen und Gedanken zum Thema Freiübernachtung?