COSTA RICA

REISE GUIDE


Unsere Reiseroute durch Costa Rica:


Fortbewegung

Einen detailierten Bericht über kostengünstige Fortbewegung in Costa Rica findest du in unserem separaten Blog-Artikel, hier

Costa Rica ist zwar nur so groß wie Niedersachsen, aber dennoch kann man mit einer Fahrt von einem Ziel zum nächsten schon mal einen halben Tag verbringen. Bei einer Distanz von 100km bist du schnell bei 3 – 4 Stunden Fahrzeit und dabei spielt es keine Rolle, ob du mit deinem eigenen Mietwagen, Taxi oder dem Bus unterwegs bist.

Die Reise innerhalb des Landes kann also schnell zu einem kleinen Abenteuer werden. 

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Hier ein paar Tipps und Infos zu den üblichsten Verkehrsmitteln des Landes:

Bus

Die mit Abstand kostengünstigste und auch umweltfreundlichste Option zur Fortbewegung im Land. Zwar ist es in Costa Rica mit den Bussen so eine Sache. Denn das Streckennetz ist etwas beschränkt, sodass man teilweise Umwege über andere Städte nehmen muss, um ans Ziel zu kommen, aber insgesamt ist es machbar. Die Busse sind komfortabel und unterscheiden sich kaum von den deutschen Flixbussen, der Fahrer legt bei längeren Strecken regelmäßige Pippi-Pausen ein und wenn man erstmal herausgefunden hat, wann ein Bus fährt, dann ist er auch pünktlich. Offizielle Zeitpläne für die Abfahrtzeiten sind eher die Seltenheit und selbst wenn du einen gefunden hast, solltest du auf Nummer Sicher gehen und nochmal nachfragen, denn oft sind diese veraltet. In jeder Stadt gibt es eine „parada de autobus“ (Bushaltestelle), in größeren Städten sogar einen oder mehrere zentrale Busbahnhöfe. Hier kannst du dich immer über aktuellen Abfahrtzeiten und mögliche Zielorte informieren.

Wir selbst haben uns ausschließlich mit Bussen in Costa Rica fortbewegt und können sagen, es war eine gute Entscheidung – auch wenn viele davor zurückschrecken und eher zum Mietwagen greifen, um flexibel zu sein. Wir kamen überall hin wo wir wollten, die Busse waren komfortabel und pünktlich und wir konnten unser Reisebudget schonen. Was will man mehr? 🙂 

Sammeltaxi / Taxi / Uber

Die zweite Möglichkeit deine Zielorte zu erreichen sind die Taxis oder Uber. Preislich deutlich teurer als ein Bus, aber wenn du zeitlich unabhängig sein möchtest oder zu Orten gelangen möchtest an denen kein Bus vorbei fährt, eine mögliche Alternative. 

Preislich liegt ein Taxi bei ca. 1 – 2€ pro Kilometer. Für kurze Distanzen also ab und zu mit dem Budget gut machbar. Für weite Strecken quer durchs Land allerdings weniger zu empfehlen, denn da bist du preislich schnell bei über 100 Euro pro Fahrt.

Beim Uber kommst du nochmal etwas günstiger, als mit dem Taxi. Vorteil ist auch, dass der Preis bereits vorher festgelegt ist und du ihn mit anderen Mitfahrern teilen kannst, beim Taxi werden die Kosten immer pro Person beanschlagt und nicht pro Fahrt. 
Ein Nachteil davon kann jedoch sein, dass du Zugriff auf die Uber-App benötigst, das heißt Zugang zum Internet. Wenn du ohne mobile Daten und SIM Karte für Costa Rica unterwegs bist, kann das durchaus schwierig werden, denn offenes WLAN ist eher eine Seltenheit im Land und besonders dort, wo man es für solche Anlässe braucht. 

Mietwagen

Wie so oft ist natürlich auch der Mietwagen eine Möglichkeit das Land zu bereisen. Für uns persönlich und als Backpacker jedoch keine Option die wirklich in Frage kam/kommt. 

Aber trotzdem ein paar Infos dazu:
Den Mietwagen kannst du direkt am Flughafen in San José oder Liberia entgegen nehmen und damit auch die etwas schwerer zugänglichen Teile des Landes bereisen. 
Die Preise für ein Fahrzeug inkl. Vollkasko-Versicherung belaufen sich auf 25 – 40€ pro Tag, mit Ausnahme du findest ein besonderes Angebot.
Hinzu kommen Mautgebühren für einige Straßen, Parkgebühren sowie Spritkosten. 
Die Straßen in Costa Rica sind recht kurvig, hier gilt es besonders vorsichtig zu fahren, um nicht von der Vollkasko-Versicherung gebrauch machen zu müssen. 😀 

Fazit:
Auf unserer Weltreise hatten wir alle Zeit der Welt, daher machte es uns nichts aus auch mal lange Fahrten mit dem Bus zu machen oder sogar einen kompletten „Reisetag“ einzulegen, um von einer Seite des Landes auf die andere mit mehrmaligem Umsteigen von Bus zu Bus zu kommen. 

Wenn du hingegen nur einen begrenzten Zeitraum in Costa Rica hast, von beispielsweise 2 – 3 Wochen und auch Orte besuchen möchtest, die mit den öffentlichen Verkehrmitteln schwerer erreichbar sind, dann kann es durchaus Sinn machen einen Mietwagen zu buchen. 

Doch egal welches Verkehrsmittel du wählst, etwas mehr Zeit als gewöhnlich für eine 100km Fahrt solltest du unbedingt mitbringen. 

Reisebericht: 5 Wochen Costa Rica

Unsere Route haben wir uns komplett selbst erstellt und individuell nach unseren Interessen ausgewählt und das meistens sehr spontan. Vor Abreise stand für uns noch nicht wirklich fest, was wir alles sehen wollten, geschweige denn wie lange wir bleiben werden. Zudem hatten wir auch keine richtige Vorstellung was uns in Costa Rica erwartet. Also sind wir einfach drauf los und haben Tag für Tag geschaut was möglich ist – wo es uns gefiel blieben wir einfach etwas länger und wenn wir das Gefühl hatten es ist Zeit weiter zu ziehen, dann haben wir uns für den nächsten Tag eine Busverbindung rausgesucht. Alles super spontan und flexibel, denn auf Weltreise konnten wir uns die Zeit endlich nehmen und mussten nicht mit Vollgas von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten hetzen. 

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Hier findest du nochmal einen detaillierteren Bericht über die einzelnen Stationen auf unserer Reise:

1. Ankunft in San José

30. Dezember 2020, 19:00 Uhr Ortszeit & die Ansage vom Piloten im Flugzeug: „Welcome in Costa Rica!“ Wir haben es tatsächlich geschafft! Unsere Weltreise beginnt hier und jetzt! Ein unbeschreibliches Gefühl!

In San José wollten wir die ersten Tage verbringen, um entspannt ins neue Jahr zu „feiern“, gefeiert wurde natürlich nicht, denn auch in Costa Rica fanden aufgrund von Corona keine Feierlichkeiten statt. 

Vom Flughafen ging es mit einem „Tuasa“ Bus  für nichtmal 1€ in ca. 30 Minuten in die Innenstadt von San José wo sich unsere Airbnb befand. Wir hatten vorab gehört, dass San José gefährlich sei, man sich bloß nicht im Dunkeln draußen aufhalten soll u.ä., daher waren wir froh es trotz Dunkelheit wohlbehalten in unsere eigenen 4 Wände geschafft zu haben.

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Unsere Unterkunft befand sich sehr zentral in einem ruhigen Viertel von San José und gleich am nächsten Morgen wollten wir unser erstes Reiseziel erkunden. Costa Rica’s Hauptstadt ist recht chaotisch und sieht an vielen Stellen auch sehr abgenutzt aus. Trotzdem konnten wir bei unserem Bummel durch die Straßen einige schöne Plätze finden. Auf dem Plaza de la Cultura fanden wir viele Essensmöglichkeiten in der angrenzenden Fußgängerzone gibt es immer Trubel. Hier besuchten wir auch unseren ersten Supermarkt in Costa Rica und holten uns ein paar leckere Maracujas und Bananen zum Frühstück.

Weiter ging es zum Plaza de la Democracia, der umringt ist von großen Museumsgebäuden. Gleich dahinter fanden wir die Calle 17, die zu einem schönen Park führt und mit viel Street Art gesäumt ist. Trotz der Warnungen, die wir aus Blogs und Reiseführern gelesen hatten, gefiel uns San José sehr gut und wir genossen die neu gewonnene Freiheit – da wir den übrigen Dezember im deutschen Lockdown gesessen hatten. Nun waren für uns Restaurants, Imbisse und Cafés geöffnet, ein echtes Highlight! 😀  

Was wir gleich zu Beginn bei den ‘Ticos’ (den Einwohnern Costa Ricas) aktiv beobachten, war deren Verhalten hinsichtlich der geltenden Corona-Maßnahmen. Wir waren überrascht, wie diszipliniert Masken getragen wurden und bereits in weiter Entfernung sah man Passanten ihre Maske aufsetzen oder sie wurde einfach nie abgesetzt. Auch Hygieneregeln wurden weitgehend gelebt, so durfte man Geschäfte erst betreten, wenn man die Hände gewaschen oder desinfiziert hatte. Teilweise stand sogar ein Angestellter bereit, der den Kunden der Reihe nach Desinfektionsmittel in die Hände sprühte – was für ein Service! In größeren Geschäften und später auch in Nationalparks wurde zusätzlich Fieber gemessen. Sehr vorbildlich, auch für Deutschland, fanden wir!

Nachts hatten wir uns nicht durch die Stadt bewegt, und einige Ecken waren bereits tagsüber etwas gruselig, da Obdachlose einfach auf dem Gehweg lagen. Wir können auf jeden Fall verstehen, wenn Reiseführer von einem Besuch in San José abraten – gerade wenn man auf der Reise wenig Zeit hat. 

San José ist Costa Rica’s Knotenpunkt für Busverbindungen in alle Teile der Länder. Wenn du dich mit einem Mietwagen fortbewegt, ist dies also unerheblich. Falls du aber, so wie wir, ausschließlich mit öffentlichen Bussen durchs Land reisen willst, wirst du einen oder mehrere der vielen Busbahnhöfe in der Stadt aufsuchen müssen. Erfahre mehr über das Thema in unserem Blogpost.

2. Monteverde – der große Nebelwald

Nach den ersten drei Tagen in der großen Stadt, wollten wir nun endlich die Natur erkunden. Nach ein bisschen Recherchearbeit haben wir den richtigen Busbahnhof (Terminal 7-10) gefunden und von Mitarbeitern die Abfahrtszeiten erfahren. Die Busgesellschaft, die Monteverde ansteuert heißt TransMonteverde und hat im Kellergeschoss des Busbahnhofs ein Büro, welches allerdings nur mit etwas Glück geöffnet hat, auf die Öffnungszeiten ist zumindest kein Verlass. 😀  

Die Fahrt von San José nach Monteverde dauert ca. 4 Stunden und kostete 3100 Costa-Rica-Colón = ca. 4,50€ p.P. Die Tickets konnten wir direkt im Bus kaufen.
Unser Plan war, von Monteverde nach ein paar Tagen weiterzufahren nach La Fortuna.

Tipp 1: Erkundige dich unbedingt vor Ort nach aktuellen Zeiten, auch wenn du Monteverde wieder verlassen möchtest. Die Angaben im Internet sind oft nicht aktuell.
Tipp 2: Wenn du Monteverde mit dem Bus wieder verlassen möchtest, frage in der Tourist Information wann und wo der Bus abfährt, die wissen es tagesaktuell am besten.
Der Bus nach Tilarán fährt beispielsweise um 7.00 Uhr direkt neben der Tourist Information auf der Straße 606.
Tipp 3: Um von Monteverde nach La Fortuna zu kommen wird dir vermutlich jeder Einheimische die Jeep-Boot-Jeep-Tour andrehen wollen. Denn zwischen den beiden Städten liegt die Laguna de Arenal. Ein Bus müsste diese erstmal umfahren, was natürlich etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt (7 Stunden inkl. Wartezeit auf den Anschlussbus in Tilarán vs. 4 Stunden). Allerdings ist das eine teure Angelegenheit, die Fahrtkosten belaufen sich pro Person auf 25$.
Wenn du weniger Zeit hast, kann sich die Investition natürlich lohnen. Hier findest du bei Bedarf den Jeep-Boat-Jeep-Anbieter

Monteverde ist im Grunde nur eine kleine Ortschaft im größeren Naturschutzgebiet. Der Nachbarort Santa Elena beherbergt die meisten Unterkünfte sowie Restaurants und Touranbieter. Hier hatten wir auch unsere Unterkunft, in Richtung des Nebelwalds gelegen.

Ein Besuch im Nebenwald ist hier selbstverständlich ein Muss. Dafür hast du einmal die Möglichkeit dem bekannten Monteverde Cloud Forest Biological Reserve einen Besuch abzustatten oder aber dem etwas günstigeren Nachbarn: Reserva Curi Cancha, der im Grunde das gleiche nur auf der gegenüberliegenden Seite bietet.

Mehr Infos zu dieser Sehenswürdigkeit findest du hier.

Darüber hinaus hat uns der Arbol Hueco – ein hoher Ficusbaum, den wir von Innen besteigen konnten, sehr beeindruckt und uns einen spaßigen Nachmittag mit einem kleinen Spaziergang durch den Wald beschert. 

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3. La Fortuna – Vulkanlandschaft und Heiße Quellen

Als nächstes wollten wir weiter ins Land vordringen und fuhren nördlicher nach La Fortuna. Von Monteverde aus gibt es leider keine Bus-Direktverbindung sodass wir erst nach Tilarán (1,5 Stunden, für 1,50€) gefahren sind, wo wir  2 Stunden auf den Anschlussbus nach La Fortuna gewartet haben, um den zweiten Bus nach La Fortuna zu erwischen (1,5 Stunden, für 2€). Alternativ hatte uns die Besitzerin unserer Unterkunft auch einen Taxi-Fähre-Taxi Transfer vorgeschlagen (24US$), der nur 2,5 Stunden gedauert hätte.

La Fortuna liegt in der Arenal-Gegend und von hier aus ist es einfach, die Umgebung zu erkunden. Nachdem wir in unsere AirBnB-Unterkunft eingecheckt waren, gings gleich auf Entdeckungstour durch den Ort. Wir hatten Glück, da wir in den ersten Tagen unseres Besuchs einen relativ klaren Blick auf den Volcán Arenal hatten. Viel zu oft haben wir auf Fotos gesehen, dass er von Wolkenmassen bedeckt ist – doch wir konnten einige Male sogar die Spitze des Vulkans frei sehen. 🙂

Der Ort La Fortuna besitzt ein hübsches Stadtzentrum mit einem ruhigen Park in der Mitte und vielen Geschäften drumherum. Bars und Restaurants findest du die Hauptstraße herunter, sodass du dir einfach eine Lokalität zum Reinsetzen beim Vorbeischlendern aussuchen kannst.

Wir erkundigten uns bei unserem AirBnB-Host, wie wir die Natur um den Volcán Arenal mit öffentlichen Bussen erkunden konnten und erfuhren, dass der Bus, mit dem wir aus Tilarán kamen, auch wichtige touristische Stellen abfährt und Fahrgäste flexibel rauslässt. Der Preis in eine Richtung kostet somit nur 1-2€.

Am nächsten Tag probierten wir das gleich mal aus, um die erste kostenlose Attraktion zu besuchen: die heißen Quellen. Unter der Erde des Arenal-Gebiets sind nach wie vor Vulkanaktivitäten, die das Quellwasser aufheizen. Viele Hotels haben um diese Quellen Ressorts gebaut und mit einem Tagespass kannst du hier in den Quellen baden. Nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind, fanden wir zwischen all den Ressort bald auch die kostenlose Quelle – und es war herrlich! 🙂 die Steinformationen bildeten kleine Pools, in denen wir uns hineinlegen konnten und das warme Wasser floss um uns herum.

Nach dieser Erfrischung gingen wir die Hauptstraße zu Fuß weiter runter und stießen auf den Naturpark Mirador el Silencio. Der Park hat ein großes Netz an Wanderwegen durch den dichten Wald, auf denen man auch Tieren begegnen kann, wir konnten einige Nasenbären auf Futtersuche erspähen. Außerdem kamen wir auf einem Ausblick heraus, von dem wir einen atemberaubenden Blick auf den Volcán Arenal hatten und das komplett für uns alleine. Wir genossen den Anblick für einige Zeit bevor wir weiterzogen.
Der letzte Wanderweg führte uns schließlich zum Lavafeld des letzten großen Vulkanausbruchs von 1968, auf dem plötzlich das satte Grün des Wegs durch schwarze Lava abgelöst wurde. Wir waren sehr begeistert vom El Silencio und verbrachten viele Stunden im Park. So verpassten wir leider unseren Bus für die Rückfahrt nach La Fortuna und mussten ein Taxi nehmen (~13€).

Zum Glück konnten wir nach diesem sehr aktiven Tag am nächsten Morgen ausschlafen. Über Tripadvisor hatten wir auf den Nachmittag eine Kakao-Tour in der Nähe gebucht, wo wir erfahren wollten wie Schokolade eigentlich hergestellt wird. Bei der Gelegenheit besuchten wir vorher noch zu Fuß das Naturbad El Salto. Dieses befindet sich etwas südlich von La Fortuna an einem kleinen Wasserfall. Bei unserer Ankunft waren nur drei Kinder im Wasser und wir genossen den Platz zum Baden im Becken. Von einer Plattform aus konnte Matze sich mit einem Seil ins Wasser schwingen – ein großer Spaß!

Nach dem Badeausflug liefen wir schließlich zur Kakao-Tour. Auf einer Plantage mit großem Garten und vielen verschiedenen Pflanzen nahm uns der Guide Marcos freundlich in Empfang. In der 2-stündigen Tour zeigte er uns die verschiedenen Reifestufen der Kakaofrucht und die Arbeitsschritte bei der Herstellung von Schokolade. Zum Schluss konnten wir dann soviel Schokolade mit verschiedenen Toppings essen wie wir wollten. Marcos hätte noch mehr Schokolade für uns, aber sehr bald waren wir voll 😀

Als letzte Station im Arenal-Gebiet wollten wir schließlich auf eine Hängebrückentour. Mit dem öffentlichen Bus kamen wir zum Arenal-See, von wo aus wir zu Fuß in 35 Minuten den Eingang erreichten. Im Park konnten wir über 6 lange Hängebrücken steigen, bis zu 97 Meter Länge und bis zu 55 Meter Höhe. Auf so einer wackligen Hängebrücke kann einem schon bang werden 😉

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4. Puntarenas – Fährhafen zur Nicoya-Halbinsel

Nach den ersten zwei Wochen in den tiefen Dschungeln Costa Ricas, wollten wir nun auch das sehen, was den Namen des Landes ausmacht: die Strände und Küsten 😀

Hierfür hatten wir mit den öffentlichen Bussen zwei Optionen: Entweder wir fahren zurück nach Tilarán, steigen um nach Upala, dann nach Liberia und von da aus zum Beispiel weiter zum Strandort Tamarindo – damit wären wir im schlimmsten Fall zwei Tage nur in Bussen unterwegs. Zum Glück erfuhren wir von einer leichteren Option: wir fuhren über San Ramón nach Puntarenas und verbrachten hier den Abend am Strand der Bucht. Am nächsten Morgen nahmen wir die Fähre (1,10€) auf die Nicoya-Halbinsel und dann mit einem weiteren Bus nach Montezuma zu fahren. Der erste Teil des Plans klappte super und Puntarenas überraschte und mit einer bildhübschen Strandpromenade, auf der wir abends mit etwas Streetfood den Sonnenuntergang genießen konnten. Beim zweiten Teil am nächsten Morgen geschah uns ein Maleur: wir stiegen auf die falsche Fähre, kamen auch auf der Nicoya-Halbinsel an – jedoch an einer Stelle, von wo aus keine Busse nach Montezuma fuhren. Wir mussten also wieder eine Fahrt zurück nach Puntarenas bezahlen und dann auf die richtige Fähre 😀 

So kamen wir abends an unserem Ziel im Hostel an und fielen müde ins Bett.

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5. Montezuma – Strände und Wasserfälle

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Nachdem wir am nächsten Morgen die Ortschaft erkundet (das ging schnell, da Montezuma nur aus einem kurzen Straßenzug besteht) und einen Sprung ins Pazifikmeer gewagt hatten, zog es uns direkt zu den drei großen Montezuma-Wasserfällen. Diese können kostenlos besucht werden, du solltest dabei festes Schuhwerk tragen, dass auch nass werden kann, da der Weg über einen steinigen Wasserlauf führt. Nach 40 Minuten zu Fuß vom Ort aus erreichten wir unser Ziel. Der erste Wasserfall ist 27 Meter hoch und spülte sehr viel Wasser zu uns nach unten. Wir konnten nicht widerstehen und sprangen direkt ins Wasserbecken, um uns abzukühlen. Über einen Kletterpfad stiegen wir eine Etage höher, um auch die beiden anderen Wasserfälle (je 12 Meter und 5 Meter hoch) zu sehen. Das große Highlight war der Blick über den Rand des ersten Wasserfalls hinunter, wobei einem schon etwas schwindelig wurde…

Als nächste Ziel in der näheren Umgebung, besuchten wir den Cabo Blanco Nationalpark (Eintritt p.P. 12$ ~10€). Mit dem öffentlichen Bus in Richtung Cabyua sind wir in etwa 30 Minuten (1,60€ p. P.) zum Parkeingang gefahren und konnten von da aus in den Dschungel hineinlaufen. Im Cabo Blanco hast du die Chance Wildtiere zu sehen – wir hatten jedoch wenig Glück und entdeckten nur einen Weißwedelhirsch und einen einzigen Brüllaffen. Zudem fanden wir den 4,2 Kilometer langen Wanderweg ‘Sendero Sueco’ vergleichsweise anstrengend, da es teilweise sehr steil auf und ab ging, sodass wir den Besuch als weniger lohnenswert empfanden, als in anderen Nationalparks. Als kleine Entschädigung für die schweißtreibende Wanderung erwartete und die Küste mit dem weißen Strand. Das ‘Weiße Kap’ bestand aus einer Vielzahl von weißen Steinen und Sand – ein einmaliger Anblick!

Die Abende konnten wir von unserem Hostel aus mit Live-Musik aus einer Bar und bei einem gemütlichen Spieleabend, mit leckeren Bananenchips ausklingen lassen.
Zum Frühstück wurden wir sogar von kleinen Kapuzineräffchen besucht, die etwas von unseren Früchten abhaben wollten 😀
Nach ein paar entspannten Strand-Tagen hieß es dann Abschied nehmen und weiter gehts! 

6. Jacó – Surfstrände und Carara Nationalpark

Nach unserem Besuch auf der Nicoya-Halbinsel, nahmen wir die Fähre zurück nach Puntarenas und fuhren von hier aus weiter nach Jaco. Wir waren direkt überrascht über das moderne Äußere der Stadt: an der Hauptstraße reihten sich viele verschiedene Cafés und Restaurants aneinander, ein großer Supermarkt ‘MasXMenos’ bot uns eine große Auswahl an Artikeln und gegenüber unserer Unterkunft fanden wir sogar eine Shopping Mall mit open-air Foodcourt, in der wir eine unserer Lieblingspeise ‘Churros’ fanden – yummy!

Jaco gilt auch als Surfer-Paradies und zufällig war unsere Unterkunft sogar in einer Surfschule. Das Angebot, an einem 2-stündigen Einsteigerkurs für 49$ ~41€ teilzunehmen, war verlockend, doch uns zog es wieder lieber in die Natur.

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Der Carara-Nationalpark ist 4.700 Hektar groß und beherbergt neben dem Spitzkrokodil unter anderem auch den sehr seltenen hellroten Ara. Wir waren sehr aufgeregt und fuhren mit dem öffentlichen Bus (ca. 1€ p.P.) bis zur Krokodilbrücke in Richtung Park. Hier wollten wir zunächst einen Blick auf die Krokodile werfen, die praktisch rund um die Uhr in verschieden großer Anzahl auf den Wasserbecken liegen um sich zu sonnen. Ein sehr beeindruckendes Spektakel! Zu Fuß gingen wir den restlichen Weg zum Eingang des Nationalparks. Und hier geschah es: ein hellrotes Ara-Pärchen flog über unseren Kopf hinweg und machte Rast auf einem Baum direkt vor uns. Wir waren total überrascht und konnten es gar nicht fassen, diese seltene Erfahrung zu machen. Wir beobachteten das Pärchen eine ganze Weile, wie es an den Baumblättern nagte und dabei reichlich Krach machten – kra-kra! Ein grüner Papagei (Gelbkopf Amazone) gesellte sich ebenfalls dazu.
Das alles wurde uns bereits – wie so oft – vor dem Eingang des eigentlichen Nationalparks geboten, sodass wir uns entschlossen den Carara-Nationalpark nicht zu besuchen und uns dabei den Eintritt von 10$ zu sparen. Wir gingen zurück zur Crocodile-Bridge, wo sich mittlerweile noch mehr Krokodile niedergelassen hatten und genossen noch ein bisschen diesen Anblick. Und auch hier hatten wir nochmal das Glück drei Aras zu entdecken!
Nach einem Käffchen stiegen wir in den nächsten Bus zurück nach Jaco und genossen die Zeit am Strand und beobachteten die Surfer beim Wellenreiten.

7. Quepos – Ausgangsort für den Manuel-Antonio-Nationalpark 

Nach bislang 3 Wochen in Costa Rica hatten wir eine wichtige Mission noch nicht erfüllt: endlich Faultiere zu sehen. Wir hatten mittlerweile gelernt, dass diese Tiere in größerer Anzahl im Süden Costa Ricas vorkommen und hofften daher, im Manuel Antonio-Nationalpark fündig zu werden.

Als Ausgangsort wählten wir Quepos, da wir von hier aus mit dem öffentlichen Bus in der früh nur 15 Minuten zum Park benötigten (eine Fahrt kostet 1€ p.P.). Im Nachhinein stellten wir fest, dass wir statt des Ortswechsels auch gut von Jaco aus den Park erreicht hätten – Quepos selbst war eher uninteressant als Stadt, da es hier kaum Aktivitäten gab und selbst die Uferpromenade nur einen Blick auf einen Kanal zulässt.

Der Manuel Antonio-Nationalpark hingegen stellte sich als größes Highlight unserer Reise in Costa Rica heraus! Der Park bietet eine große Dichte an Tieren, die über gut begehbaren Pfaden erspäht werden können. An zwei wunderschönen Stränden kannst du zwischendurch verschnaufen und sogar schnorcheln gehen. Selbst die Flora ist super abwechslungsreich, da man im Urwald auch Bambuspflanzen und einen Mangrovensumpf durchquert.

Wir starteten ganz früh und betraten um 8 Uhr mit als erste Besucher den Park. Um auf Nummer Sicher zu gehen, dass wir auch wirklich Faultiere sehen, hatten wir am Parkeingang einen privaten Guide auf 15€ p.P. ausgehandelt und er führte uns für 2 Stunden durch einen Teil des Parks.

Zu Beginn begegneten wir Brüllaffen und Totenkopfäffchen, sowie kleineren Tieren wie Echsen, Fledermäusen und einem schlafenden Red-Eyed-Frog. Doch dann kam schließlich der Moment als wir endlich ein Dreifingriges Faultier schlafend in der Baumkrone sahen. Wie wir erfuhren, schläft diese Art bis in den späten Morgen und fängt gegen 10 Uhr an zu klettern auf der Suche nach Nahrung. Nun entdeckten wir immer wieder Faultiere in den Bäumen, insgesamt 6 Exemplare sahen wir an diesem Tag. Es war atemberaubend diese freundlichen Tiere beim Klettern in Zeitlupe von Ast zu Ast beobachten zu können.

Zum Abschluss, als wir bereits den Park verlassen hatten, gab es noch eine etwas unschönes Naturschauspiel zu sehen. Wir entdeckten einen Tukan, der das Nest eines Eichhörnchens plünderte und dabei eines der Babys zum Fressen mitnahm. Doch damit nicht genug, ein Kapuzineräffchen beobachtete das Geschehen und machte sich nach dem Rückzug des Tukans selbst auf den Weg zum Nest und nahm ebenfalls ein Eichhörnchenbaby mit und ließ es sich direkt schmecken. Die Mutter konnte bei dem Graus nur zusehen und ihre Jungen nicht retten.
Das mit anzusehen hatte uns etwas verstört, aber so ist die Natur…

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8. Puerto Viejo – Nationalpark und Strandparadies 

Weiter ging es nun für uns an die Karibikküste Costa Ricas. Von Quepos fuhren wir hierfür 4 Stunden nach San José und mussten hier mit dem Taxi vom südlichen Busbahnhof (Terminal TRACOPA) zu einem der nördlichen fahren (Terminal Atlántico Norte) – von hier aus fuhr uns der Anschluss-Bus in etwa 6 Stunden nach Puerto Viejo.

Der Ort hat einen langgezogenen Strand, an dem man wie endlos entlang laufen kann. Nördlich und südlich befinden sich zwei Naturparks, die mit dem öffentlichen Bus jeweils in etwa 30 Minuten einfach zu erreichen sind. Zunächst haben wir mit einer Reisebekanntschaft zusammen den Manzanillo-Nationalpark im Süden besucht. Vorbei an Steilküsten kann man hier in etwa 4 Stunden das Hippiedorf Punta Mona besuchen. Da der Weg zwischendurch sehr beschwerlich und matschig wurde, kehrten wir jedoch nach der Hälfte unserer Wanderung um und nahmen noch ein Bad im Meer. Unterwegs konnten wir einige Vögel beobachten und entdeckten sogar mehrere Tukane.

Am nächsten Tag besuchten wir den Cahuita-Nationalpark. Wir waren überrascht, dass der Wanderweg wirklich komplett am Strand entlang geht. Hier begegneten uns Kapuzineräffchen sowie weitere Tukane. Wir wurden vorgewarnt, dass es hier auch Krokodile und Kaimane gibt – jedoch begegneten wir keinem an diesem Tag. Auf dem Rückweg kam dann die große Überraschung: wir sahen ein Zweifingriges Faultier, dass sehr aktiv war und vergleichsweise schnell durch die Palmenkronen kletterte. Wir beobachteten das Tier eine Weile und begegneten nur ein paar Schritte weiter sogar einem Dreifingrigen Faultier. Es war gerade dabei, genüsslich ein paar Blätter zu verzehren. Wir waren total aus dem Häuschen und hätten noch ewig zuschauen können!

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Zurück in Puerto Viejo genossen wir die Zeit am Strand und besuchten an einem der Abende ein Restaurant mit Live-Musik. Wir waren sehr geflasht, da wir in Deutschland seit Corona keine Live-Unterhaltung mehr erlebt haben. Die Reggae-Coverband machte tolle Stimmung und das darauf folgende Artistenpärchen versetzte uns in Staunen. 

An der Karibikküste darf natürlich auch ein Sonnenaufgang nicht fehlen. Wir haben uns also früh einen Wecker gestellt, um uns nach einem kleinen Spaziergang am Strand entsprechend in Position zu bringen. Während die Sonne mehr und mehr am Horizont aufstieg erblickten wir plötzlich ein Zweifingriges Faultier in den Baumkronen und nicht nur das, es hatte sogar ein Baby bei sich, dass sich an den Bauch der Mutter klammerte.
Ein perfekter Abschluss unserer Zeit an der Karibikküste und auch in Costa Rica.

9. Zurück nach San José 

Denn nach einer Woche an der Karibik nahmen wir nun langsam Abschied von Costa Rica, da wir bald weiterreisen wollten zu unserem zweiten Ziel der Weltreise, Guatemala. 

Für zwei Nächte hatten wir uns in San José einquartiert, um in einer lokalen Klinik den notwendigen Corona- PCR-Test zu machen. Und am 01.02.2021 fuhren wir schließlich zum Flughafen SJO und stiegen in den Flieger nach Guatemala-City.

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Im nächsten Kapitel berichten wir von unseren Unterkünften in Costa Rica und wie wir generell unsere Unterkünfte auf Reisen buchen.

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