Ecuador

REISE GUIDE

Unsere Reiseroute durch Ecuador


Fortbewegung

Ecuador lasst sich super mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bereisen.

In jeder Stadt gibt es einen oder sogar mehrere Busbahnhöfe, von denen in gefühlt sämtliche Himmelsrichtungen Busse fahren. Und das mehrmals am Tag, sodass wir ganz entspannt spontan zum Bahnhof kommen konnten und innerhalb der folgenden 1-2 Stunden immer der nächste Bus zu unserem Zielort fuhr. 

Zudem sind die Busse sehr günstig, sodass ein eigener Mietwagen, Shuttle oder Taxis in keiner Weise mithalten können. 

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Die Busse befinden sich in „normalem“ Zustand, wie man es in Südamerika erwarten wurde. Kein Luxus, aber die Rückenlehnen lassen sich verstellen, es gibt meistens eine Toilette im Bus und ganz vorne gibt es einen grossen Fernseher auf dem ein Film gezeigt wird. 

Die Strassen in Ecuador sind generell in sehr gutem Zustand, sodass wir hier deutlich weniger Probleme mit Übelkeit wahrend der Fahrten hatten, als in Kolumbien oder auch Mexiko. Eine Sache die jedoch besonders in Ecuador vermehrt auftritt, ist Diebstahl in den Bussen. Sowohl im Innenstadtraum, als auch auf Überlandfahrten solltest du deinen Rucksack also nie aus den Augen lassen. Selbst die Locals haben wir beobachtet, wie sie sich an ihr Hab und Gut geklammert haben. 

Wir selbst haben glücklicherweise keine solche Situation erlebt, doch von mehreren Reisenden haben wir aus erster Hand gehört, dass sie mit verschiedenen Maschen ausgeraubt wurden. Entweder wurde der komplette Rucksack entwendet oder nur die Wertsachen ausgeräumt. 

Tipp: Packe deinen Rucksack niemals vor oder hinter dir unter den Sitz! Lass dich ebenfalls nicht darauf ein, deinen Rucksack in die Gepäckablage oben zu legen, gekonnte Diebe schieben alles nach hinten durch und können dort in Ruhe entwenden, was sie für nützlich erachten. Am besten setzt du dich ganz nach vorne oder du behältst den Rucksack die gesamte Fahrt über auf dem Schoss. 

Andere Fortbewegungsmittel

Solltest du dich aus irgendwelchen Grunden gegen das Reisen mit dem Bus entscheiden, kannst du dir auch einen eigenen Mietwagen buchen. Die günstigste Option ist ab ca. 25 Euro pro Tag zu bekommen. 

An den beliebtesten Strecken verkehren zum Teil auch Shuttle, die etwas schneller von A nach B kommen, als der Bus, allerdings sehr hochpreisig sind. Beispiel: Latacunga – Zumbagua mit dem Bus = 3$, mit dem Shuttle sind es 25$. 

Fur kürzere Strecken kann es hin und wieder sinnvoll sein ein Taxi zu nutzen, beispielsweise, wenn du erst im dunkeln mit dem Bus am Zielort ankommst. Achte hierbei darauf, dass du auf das Einschalten des Taxameters bestehst, denn ansonsten verlangt der Fahrer schnell Gringo-Preise. 

Reisebericht: Komm mit auf unser Abenteuer durch Ecuador

Ecuador, Land Nummer zwei in Südamerika wir kommen!

Von Kolumbien aus ging es nach Ecuador, erstmal 7 Wochen auf den Galapagosinseln das Tierparadies genossen und dann in das vielseitige Wanderparadies auf dem ecuadorianischen Festland eingetaucht.

Insgesamt 39 Tage haben wir hier verbracht und sind rückblickend einfach nur begeistert. Ecuador hat sich einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen gesichert! Was vermutlich besonders daran liegt, dass wir das Land nie so richtig auf dem Schirm hatten und unsere Erwartungen daher nur übertroffen werden konnten. 

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Im Folgenden findest du einen detaillierteren Bericht über unsere Reise und was wir auf den verschiedenen Stationen unserer Route erlebt haben:     

1. Quito

Nach unserem Aufenthalt auf Galapagos ging es für uns in die Hauptstadt Ecuadors: Quito. Nachdem wir bereits einige lateinamerikanische Großstädte auf unserer Reise erleben konnten, hatten wir von Quito nicht viel anderes erwartet – Großstadttrubel, Lärm, Hektik und wenige Highlights die man als Tourist anschauen kann/muss… 

Doch das absolute Gegenteil war der Fall: Quito liegt auf 2.850 Metern Hohe und ist umgeben von Bergen und Vulkanen, in der Altstadt gibt es reihenweise hübsche Gassen, Gebäude, Kirchen, Parks und Plätze zu bestaunen – und was sollen wir sagen, wir fühlten uns vom ersten Augenblick an super wohl, sodass wir direkt eine komplette Woche in Quito verbrachten. 

Wir gingen täglich spazieren und entdeckten neue Ecken und Aussichtspunkte, etliche kleine Akzente an den historischen Gebäuden, die uns in Staunen brachten, wir schlemmten uns durch die Restaurants und die Craft Beer Szene, bestiegen den Hausberg der Stadt mit über 4.000 Metern und wären am liebsten noch ewig hier geblieben. 

An einem Tag machten wir einen Ausflug zum Mittelpunkt der Erde, der sich etwa 45 Minuten mit dem Bus ausserhalb der Stadt befindet. An sich kein super besonderer Ort, eine Linie ist auf dem Boden eingezeichnet, die wie wir erfahren haben nicht exakt die Äquatorlinie ist, aber für die Touristen entsprechend angelegt wurde. Ein netter kleiner Spot für kreative Fotos, mit einem Dorf, dass drum herum inklusive Museen aufgebaut wurde. Wenn man einmal in Quito bzw. generell in Ecuador ist, dann darf der Äquator natürlich nicht fehlen. 

Zwischendurch hatten wir leider auch ein wenig mit der Höhenkrankheit zu kämpfen. Da Quito bereits über 2.500 Meter liegt kann es durchaus passieren, dass Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und andere Symptome auftreten. Daher sollte man unbedingt ein paar Tage zum Akklimatisieren einplanen, bevor man sich in die noch höheren Regionen aufmacht. Es war also eine intuitiv gute Entscheidung von uns, etwas mehr Zeit in der Hauptstadt einzuplanen.
Nach 2-3 Tagen ging es uns wieder prächtig und wir konnten munter unsere Abenteuer fortsetzen.

In unserem Hostel, dass wir wirklich wärmstens empfehlen können, lernten wir während unseres Aufenthalts super viele liebe Reisende kennen und auch die Besitzerin Fernanda und ihre Tochter sind herzallerliebst. Lustige Spieleabende und reger Austausch über Gott und die Welt gehören hier einfach dazu. 
Falls du auf der Suche nach einer Unterkunft in Quito bist, niste dich gerne für ein paar Tage im Casa CarpeDM ein 😉

Was es alles in Quito an Sehenswürdigkeiten gibt, findest du im Detail unter Sehenswürdigkeiten

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Nach einer Woche hieß es also Abschied nehmen von Quito, zumindest vorerst. Wir reisten von Quito mit dem Bus nach Otavalo, einer kleinen Stadt die sich etwa 90km nördlich von Quito befindet. 

2. Otavalo

Wir reisten mit leichtem Gepäck, unsere großen Backpacks ließen wir in der Unterkunft in Quito, denn anschließend wollten wir südlich weiter, sodass wir so oder so wieder an Quito vorbei kamen.

Nach etwa 2 Stunden im Bus erreichten wir Otavalo. DIe Busfahrt war angenehm und führte uns bereits an wunderschöner Landschaft und mehreren Lagunen vorbei. 

Otavalo ist primär bekannt für seinen großen Markt, der auf dem Plaza de Ponchos und am Wochenende sogar in der gesamten Stadt stattfindet. Es ist der größte Markt in ganz Ecuador, hier findet man allen handgemachten Schnickschnack den man sich vorstellen kann. Wer Souvenirs für seine Lieben daheim oder sich selbst sucht, findet hier garantiert so einiges!

Unsere Mission lautete, einen Poncho zu finden. Denn die nächsten Wochen sollte es hoch hinaus in die Anden gehen und da kann es schnell kühl werden und ein passenderes Souvenir, welches zugleich super praktisch ist, gibt es wohl kaum 😉 

Es gab unzählige Ponchos, ein Stand reihte sich an den anderen und ein Poncho war schöner als der nächste. Da fiel die Wahl tatsächlich schwer – doch nach 2 Stunden Stöbern und Verhandeln hatten sowohl Matze, als auch ich unseren Traum-Poncho gefunden. 13$ kostete Matzes und 15$ meiner, wir hatten deutlich höhere Preise erwartet für echte Alpakawolle, doch die Verhandlung war überraschend einfach und der Einstiegspreis bereits niedrig 🙂

Neben dem Markt hatte die Stadt leider nicht ganz so viel zu bieten. In der näheren Umgebung gab es noch einen Wasserfall, doch vor Sonnenuntergang hätten wir es nicht mehr dorthin geschafft und für den Folgetag hatten wir bereits ein neues Ziel. 

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An nächsten Morgen brachen wir auf zur Cuicocha Lagune, die sich insgesamt etwa 1 Stunde Fahrt von Otavalo entfernt befindet.  Mit dem Bus und das letzte Stück mit dem Taxi war die Strecke schnell zurück gelegt und wir wanderten einmal um die komplette Lagune (etwa 14 km) herum. 

Das Wetter spielte zwar ein wenig verrückt und wechselte von bewolkt, zu Sonnenschein, zu Regen bis hin zu dichten Nebelbanken, dass wir den See obwohl er direkt vor uns lag eine Weile kaum noch erkennen konnten. 

Zwischendurch konnten wir den Ausblick auf das Umland und den Vulkan Cotacachi genießen, zu welchem die Lagune gehört. Die Lagune ist wirklich ein atemberaubender Anblick, mit ihrer tief blauen Farbe und den zwei kleinen Inseln mittendrin. 

Die Wanderung war bei Wind und Wetter jedoch ziemlich anstrengend, glücklicherweise begleitete uns ein Hund und wir sahen zwischendurch einige Alpakas, die uns aufheiterten. 

Nach der Umrundung der Lagune ging es zurück nach Quito, wo wir eine Nacht verbrachten, bevor wir am nächsten Morgen zu unserem großen Wander-Abenteuer aufbrachen. 

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3. Vulkan Cotopaxi

Erneut ausgestattet mit wenig Gepäck ging es für uns mit dem Shuttle von Quito zu unserer nächsten Unterkunft – Secret Garden Cotopaxi. Von hier aus wollten wir die nächsten 3 Tage den aktivsten und zweithöchsten Vulkan des Landes genau unter die Lupe nehmen.

Wir haben ein 3-Tage-2-Nächte-Packet über die Unterkunft gebucht in der 3 Mahlzeiten, eine eigene Hütte mit bester Aussicht, in bester Lage, mit Lamas vor der Tür und mehrere Wanderungen inklusive waren. 

Am ersten Tag stand Lamas kenenlernen und eine Wanderung zum nahegelegenen Wasserfall auf dem Programm. Gemeinsam mit drei Freiwilligen und drei Hunden wanderten wir den Fluss im Wald entlang, bis wir schließlich den großen Wasserfall erreichten. 

Die Wanderung war sehr abenteuerlich und ging immer wieder quer durch den Fluß, sodass es schon fast unvermeidbar war, dass ich früher oder später drin landen würde 😀 

Zurück im Secret Garden gab es leckeres Abendessen, inklusive Nachtisch und am Kamin kamen Freiwillige und Gäste zusammen, um sich über das Reisen und viele andere Themen auszutauschen. Wir lernten wieder viele tolle Menschen kennen und bekamen sogar das Angebot, selbst für längere Zeit hier zu bleiben und als Volunteer zu arbeiten. Doch unser Zeitplan war leider zu knapp, um das umzusetzen. 

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in der Nacht konnten wir aus dem Fenster unserers Schlafzimmers eine sternenklare Aussicht auf den Cotopaxi genießen. Was für ein traumhafter Anblick! 

Für den nächsten Tag stand nach dem Frühstück eine 6-stündige Wanderung auf den Vulkan Pasachoa an. Erneut mit Freiwilligen und ein paar Hunden genossen wir die pure Natur und die fantastischen Aussichten. Nach der anstrengenden Wanderung gönnten wir uns ein kleines Bad im Jacuzzi, der ebenfalls zur Unterkunft gehört. Und auch ein weiteres Fotoshooting mit den Lamas und dem Cotopaxi durfte nicht fehlen, die Kulisse ist einfach zu schön!

Was für ein weiterer perfekter Tag, den wir erneut am Lagerfeuer und der Community ausklingen ließen. 

Für den letzten Tag ging es nochmal etwas naher an den Cotopaxi heran, wir wollten hinauf zum Refugio und das Wetter meinte mehr es gut mit uns! Bereits der Sonnenaufgang war spektakulär und den gesamten Tag blieb es wolkenfrei! 

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Vom Parkplatz aus wanderten wir den steilen Weg aus Vulkansand hinauf bis zum Refugio auf 4.800 Meter.

Doch damit nicht genug – unser Guide fragte, ob wir noch weiter gehen wollen bis dort wo der Gletscher beginnt, trotz Erschöpfung und knapper Luft lehnten wir nicht ab. Es ging nochmal 1km weiter auf  5.100 Meter! 😮 So hoch waren wir bis dahin noch nie gewesen und es war der Wahnsinn den Gletscher so nah zu sehen und die Eiszapfen berühren zu können. Aber der Wind pfiff ordentlich und unser Poncho machte sich hier definitiv bezahlt. 

4. Der Quilotoa Loop

Der Kratersee in Quilotoa gehört generell zu den top Sehenswürdigkeiten des Landes, darum stand er auch auf unserer Liste. Im Reiseführer lasen wir immer wieder vom Quilotoa Loop und wussten nicht so wirklich was das bedeuten soll bzw. wie das ganze aussieht. Generell wandert man quer durch die Anden von Dorf zu Dorf bis man schließlich das Hauptziel der Wanderung, die Lagune Quilotoa, erreicht. 

Allerdings fanden wir dazu immer nur theoretische Informationen, niemanden der diesen Trek schon mal gemacht hat und uns hätte sagen können, wie anspruchsvoll es wird und wie genau wir an die Planung ran gehen. Im Internet fanden wir erschreckende Infos zum Wetter, Schnee und Minusgrade wurden uns angezeigt und wir dachten: „Ok unter den Umständen können wir das auf keinen Fall machen.“ 
Doch beim Cotopaxi trafen wir endlich ein Paar aus der Schweiz, welches vor wenigen Tagen einen Teil des Loops gewandert ist und unsere Horrorvorstellung aus dem Internet wurde revidiert. 

Also starteten wir, ebenfalls nur mit dem nötigen Gepäck, unsere 3-tägige Wanderung von Zumbagua nach Quilotoa (etwa 13km), übernachteten zweimal in Quilotoa, um dort den Kratersee tagsüber und auch bei Sonnenaufgang und -untergang zu bewundern und ihn einmal zu umrunden (etwa 14km). Am zweiten Morgen brachen wir dann auf zum nächsten Dorf Chucchilan (etwa 15km). 

Hierbei erkundeten wir mehrere Schluchten, durchquerten sogar eine, konnten tief in die Andenkultur eintauchen, einige Wörter in ihrer Sprache lernen. Den Bauern bei ihrer Arbeit zu sehen und unzählige Tiere am Straßenrand begegnen. 

Das tägliche Wandern war natürlich nicht unanstrengend, aber es war jeden Schritt wert und wir sind so froh nicht nur einen Tagesausflug zur Lagune gemacht zu haben und dann direkt woanders hingefahren zu sein. 

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5. Baños

Nachdem wir die letzten sieben Tage täglich gewandert sind, spürten wir jeden Muskel in unseren Beine, hatten einige Blasen an den Füßen und brauchten unbedingt eine kleine Pause!

Mit dem Bus fuhren wir zurück nach Quito, holten unsere großen Backpacks ab, verbrachten noch 2 Tage dort, um uns zu erholen, um dann anschließend weiter nach Baños zu fahren. 

Baños ist als Stadt für Abenteurer bekannt, hier gibt es ein breites Angebot an Adrenalinkicks. Beim Rafting, Canyoning, Ziplinen, Wandern und vielem mehr. 

Da uns noch die Anstrengung der letzten Tage in den Knochen steckte gingen wir es hier jedoch etwas ruhiger an. Wir gönnten uns eine kleine Massgae, denn auch dafür gibt es hier ein breites Angebot. Zudem checkten wir die örtlichen Cafes und Restaurants aus und planten unser nächstes Reiseland (Peru). 

Wir entdeckten ein super tolles deutsches Restaurant, wo wir Kickern und ein echtes Wiener Schnitzel essen konnten. 

Wir besuchten den wohl spektakulärsten Wasserfall der Region: Pailon del Diablo. Wanderten ein wenig durch die Umgebung und flogen mit den riesigen Schaukeln beim Casa del Arbol über den Wolken. 

Obwohl Baños ein sehr kleiner Ort mitten in den grünbewachsenen Hügeln ist, kann man hier wirklich einiges Erleben, das Kulinarische Angebot ist mega und sogar der Supermarkt hat grosse Auswahl. 

Wir sind wirklich positiv überrascht gewesen und hätten mit Sicherheit noch mehr Zeit hier verbringen konnen, doch weitere Abenteuer riefen uns.

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6. Chimborazo Nationalpark

Von Baños sind wir über die Stadt Ambato mit dem Bus zum Vulkan Chimborazo gefahren. Wir buchten uns eine Unterkunft mitten im Nirgendwo direkt vor dem Vulkan, um zwei Tage auf eigene Faust querfeldein die Landschaft zu erkunden und zu bewandern. 

Von der Unterkunft aus hatten wir einen perfekten Blick auf den höchsten Berg Ecuadors und besonders der Sonnenaufgang war magisch! Wir hatten Glück mit dem Wetter und die meiste Zeit hatten wir wolkenfreie Sicht. Während der Wanderung zog er leider ein wenig zu, aber wir genossen die Einsamkeit und begegneten auch ein paar Vicuñas, die in der Region um den Chimborazo wild leben. 

In der Nacht kühlte es sich ordentlich ab – glücklicherweise gab es in der Unterkunft einen Kamin und auch eine Heizung, die wir direkt neben unser Bett stellen konnten 😀 Zudem halfen wir uns mit ein paar Wärmflaschen aus (Plastikflaschen, die wir mit heißem Wasser befüllten).  

Die Unterkunft war nicht unbedingt ein Schmuckstück, aber für eine Nacht und mit der Lage perfekt für uns. Es stand hier und da Weihnachtsdekoration herum und auch sonst ziemlich viel Klimbim, die Dusche war das komplette Badezimmer und das Haus war so groß, dass der Kamin nicht viel brachte um die hohen Decken zu heizen. 

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Entsprechend froh waren wir also, die Nacht mit der Heizung warm überstanden zu haben und am nächsten Tag zu einer neuen Unterkunft in generell wärmerer Umgebung aufzubrechen. 

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7. Cuenca

Das nachste Ziel war die für uns schönste Stadt Ecuadors.

Mit dem Bus fuhren wir erneut nach Ambato, um von dort einen Direktbus nach Cuenca zu nehmen. Zwischendurch gerieten wir in einen Stau und mussten 1 Stunde stehen… keine Ahnung was los war, aber immerhin waren wir mitten in den Bergen und konnten tolle Aussichten genießen. 

Wir fuhren vorbei an Alausi und der berühmten Bergformation „Nase des Teufels“. Hier gibt es die Möglichkeit mit dem Zug um die Nase herumzufahren, allerdings ist das relativ kostspielig und die Landschaft ähnelt der in der gesamten Andenregion sehr, sodass wir uns dafür entschieden, direkt weiter nach Cuenca zu fahren. 

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In Cuenca erwartete uns eine wunderschöne Unterkunft direkt am Fluss gelegen, mit perfektem Außenbereich für unsere Morgenroutine. 

Die Altstadt bot uns traumhafte Anblicke, ein architektonisches Highlight reihte sich an das nächste. Nahezu alle Hauser waren hübsch verziert und die Kirchen waren in den verschiedensten Baustilen erreichtet. Wir schlemmten uns durch die verschiedenen Restaurants, von einem französischen Cafe mit Crepe und Baguette bis hin zu Falafel mit Hummus. 

Besonders angetan hatte uns der Innenhof der Kathedrale, der über die schmale Gasse zu erreichen ist. Dekoriert mit vielen Blumen und perfektem Blick auf die Kirche konnten wir tolle Fotos schießen und die Atmosphäre aufsaugen. 

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Nicht weit von Cuenca entfernt befindet sich der Nationalpark Cajas, der wegen seiner besonderen Vegetation und den vielen Lagunen ein wirkliches Highlight ist.

Wir hatten zwar wenig Glück mit dem Wetter, der Nebel hing zwischen den Bergen und über den kleinen Seen, doch die mystische Atmosphäre, die dadurch geschaffen wurde, war magisch. 

Allerdings war es entgegen unserer Erwartung sehr kühl, wir hatten nicht bedacht, dass der Nationalpark auf knapp 4.000 Metern liegt und das Klima hier deutlich frischer ist, als in der Stadt. Also entschieden wir uns für eine etwas kürzere Wanderung, die etwa 3 Stunden dauerte und nahmen anschließend den Bus zurück in die Stadt.

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8. Puerto Lopez

Nach ein paar schonen Tagen in Cuenca setzten wir unsere Reise Richtung Küste fort. Wir wollten mit dem Bus über Guayaquil nach Puerto Lopez. 

Die Busfahrt sollte im idealfall etwa 7 Stunden mit Umstieg dauern, doch alles kam anders als geplant. 

Nach einer Stunde Fahrt musste unser Bus zurücksetzen, denn dort wo der Bus eben noch stand, fielen plötzlich riesige Steine von der Klippe auf die Straße. Hätte der Bus nicht zurückgesetzt, wären wir wohl darunter verschüttet worden 😮 

Ein Bagger war jedoch schnell zur Stelle (sowas passiert hier scheinbar öfters…), um den Weg frei zu räumen. Der Busfahrer teilte uns mit, dass dies etwa eine Stunde dauert bis wir weiterfahren können. Schaulustig wie man eben ist, sahen wir uns das Spektakel aus sicherer Entfernung an: immer wieder bröckelten weitere Steine von der Felswand auf die Straße und der Bagger warf alles eine Etage tiefer in die Schlucht… Da jedoch immer mehr Steine herunter kamen, kam die Ansage, dass heute niemand mehr über diese Straße nach Guayaquil kommen werde. Der Bus machte eine Wendung und wollte zurück nach Cuenca fahren und das wars… Doch unsere Unterkunft in Puerto Lopez war nicht stornierbar und Geld würden wir so oder so nicht zurückbekommen. Also überquerten wir unter Anweisung eines Sicherheitsmitarbeiters das Geröll zu Fuß, um auf der anderen Seite mit einem Bus oder Shuttle mitzufahren, denn diese müssten ebenfalls umkehren und somit nach Guayaquil fahren. 

Leider lief das etwas anders, niemand wollte umkehren, alle warteten darauf, dass die Strasse sich doch noch öffnet. Ein Auto das umkehrte, hätte uns mitgenommen fur 10$ p.P.! Unverschämt teuer, darum lehnten wir ab und hofften auf eine bessere Option. 

Plötzlich hieß es, nach Guayaquil geht es ebenfalls nicht, weil dort gestreikt wird und die Strassen blockiert werden… wir waren kurz davor wieder auf die andere Seite zu gehen, um nach Cuenca zurück zu kehren, als plötzlich die Straße zur Durchfahrt freigegeben wurde. Nun waren wir in Zugzwang, alle Autos und Busse fuhren nach und nach davon und wir standen mitten im nirgendwo ohne Mitfahrgelegenheit. 

Einige andere Locals wollten ebenfalls nach Guayaquil und lotsten uns in einen Shuttle, der wohl trotz Streik hinfahren wurde. Wir waren erleichtert und froh, das nun doch alles ein gutes Ende nehmen wurde. Doch falsch gedacht! An einer Tankstelle wollte der Fahrer plötzlich das Geld von uns haben und teilte uns mit, dass er uns im nächsten Ort rausschmeißen müsse, weil er wegen dem Streik nicht nach Guayaquil fahren kann. Wir diskutierten eine Weile, da wir nur deshalb usprünglich eingestiegen waren und der Preis fur den kurzen Teil der Gesamtstrecke mal wieder unverschämt teurer war. Doch wir mussten nachgeben…. Wir sahen uns schon eine Unterkunft suchen irgendwo in diesem Dorf, in dem es nicht so aussah als gäbe es irgendetwas. 

Doch dann die Rettung, ein Einheimischer half uns einen Bus nach Guayaquil anzuhalten und wir konnten ohne Probleme mit Streiks und Co. zum Busterminal fahren. Und hier erreichten wir pünktlich auf die Minute genau, den letzten Bus nach Puerto Lopez! 

Nach insgesamt 12 Stunden erreichten wir schließlich das Ziel und waren überglücklich! Darauf erstmal ne Pizza und ein Milchshake 😀

In Puerto Lopez wollten wir uns nochmal ein paar entspannte Tage gönnen, To-Do’s erledigen und Wale beobachten!! Denn dafür ist genau jetzt die Zeit! Buckelwale kommen vor die Küste Ecuadors, um sich zu paaren, springen dabei aus dem Wasser und kommen den Booten unglaublich nah! Das haben wir uns nicht nehmen lassen. Insgesamt 3 mal waren wir Wale beobachten. Zwei einzelne Waltouren und einmal in Verbindung mit dem Besuch auf der Isla de la Plata. 

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Abgesehen von den tierischen Highlights auf dem offenen Meer und der Isla de La Plata gab es jedoch wenig zu erleben in Puerto Lopez. Wie wir feststellen mussten, eignete sich die Stadt auch weniger zur Entspannung als gedacht. Die Stadt ist ein kleiner Partyort, wo abends gerne bis in die Nacht Musik gespielt wird. Und auch das Wetter war nicht, wie man es an der Küste Ecuadors vielleicht erwarten würde. Es regnete täglich, alles war grau in grau und der Ort selbst war leider ziemlich voll mit Müll und toten Tieren am Strand. Wir sahen etliche tote Kugelfische, eine Meeresschildkröte und tote Hunde herumliegen. Es war wirklich erschreckend. 

Dennoch versuchten wir das beste draus zu machen, fanden ein paar nette Cafés, trafen uns mit anderen Weltreisenden und erfreuten uns an den vielen Walen, die wir beobachten konnten. 

Zudem hatten wir eine wirklich liebe Gastfamilie. Horst, ein deutscher Auswanderer, lebt mit seiner ecuadorianischen Frau seit vielen Jahren in Puerto Lopez, hat das Haus selbst gebaut und hatte viele Geschichten aus seiner Seemannszeit auf Lager. Sie luden uns zum Essen ein und wir fühlten uns super wohl! 

Nach 10 Tagen hieß es dann aber Abschied nehmen und auf zur letzten Station in Ecuador.

9. Guayaquil

Nachdem wir kurz vor unserem Flug nach Galapagos bereits ein paar Tage hier verbracht haben, kehrten wir nun hierher zuruck.

Wir schlenderten nochmal durch die Strassen, am Malecon 2000 entlang, beobachteten die Leguane im Park und trafen die letzten Vorbereitungen für das nächste Reiseziel (Peru).

Wir hatten am Anfang nie erwartet, die vollen 3 Monate in Ecuador auszukosten. Niemals haben wir erwartet, dass es hier so viel zu erleben gibt, zumal das Land im Vergleich zu seinen Nachbarn deutlich kleiner ist. Doch wir wurden wieder mal positiv überrascht und haben uns in Ecuador verliebt! Auch wenn die letzten Tage etwas holpriger waren, insgesamt war es eine der schönsten Reisen denn je!

Bye Bye Ecuador und danke für diese vielen wunderbaren Erlebnisse, wir kommen wieder! 🙂

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Im nächsten Kapitel kannst du mehr über die Sehenswürdigkeiten auf unserer Rundreise erfahren.

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