REISE GUIDE

SRI LANKA

Unsere Reiseroute durch Sri Lanka:


Fortbewegung

In Sri Lanka gibt es verschiedene Möglichkeiten sich fortzubewegen. Dazu haben wir hier einen kurzen Überblick erstellt, wie du diese am besten buchen kannst und was du dabei beachten solltest.

Generell können wir vorab schon mal sagen, dass die Infrastruktur im ganzen Land sehr gut ausgebaut ist und man ganz leicht zu fast jeder Tageszeit von A nach B kommt, selbst in sehr kleine Dörfer/Städte oder etwas abgelegenere Gegenden.

Zug

Dass dies ein typisches Fortbewegungsmittel des Landes ist, weiß vermutlich bereits jeder von den Bildern, die man überall von Sri Lanka zu sehen bekommt. Die Reise entlang von Teeplantagen, Schluchten, Wasserfällen über Brücken sowie das bunte Treiben in den Zügen bleiben unvergesslich und gehören wohl zu den besten Erlebnissen der Reise.

Die Tickets kannst du ganz bequem kurz vor der Abfahrt direkt am Bahnhof am Schalter kaufen und dort zwischen der 1. , 2. oder 3. Klasse wählen.
Achtung! Wir waren außerhalb der Saison, in der Regenzeit in Sri Lanka, daher waren die Züge ziemlich leer. Innerhalb der Saison ist es jedoch möglich, dass du nicht mehr in den Zug reinkommst, weil er komplett überfüllt ist oder gar keine Tickets mehr verfügbar sind.
Um also auf Nummer Sicher zu gehen, solltest du das Ticket bereits im Vorfeld, eventuell auch weit im Voraus, besorgen!
Und noch ein kleiner Tipp: Uns wurde auch berichtet, dass die Fahrtrichtung bei der Auslastung des Zuges eine Rolle spielt. Daher ist es empfehlenswerter von Ella in Richtung Kandy zu fahren, anstatt andersherum. Funktioniert natürlich nur, wenn sich das so in deine Route einbinden lässt.

Der Preis für eine Zugfahrt ist sehr günstig – also für Backpacker eine perfekte Option, um zum nächsten Ort zu kommen! Genaue Angaben zu den Kosten findest du bei der Auflistung unserer Kosten.

Mit dem Thema Sicherheit nimmt es das Land scheinbar weniger ernst, so kann man sich bei voller Fahrgeschwindigkeit aus den Türen und Fenstern lehnen, um die Aussicht zu genießen. Falls der Zug jedoch sehr voll ist, solltest du das ganze mit Vorsicht genießen, da dadurch schnell ein Unfall passieren kann. 

Die Strecke zwischen Ella und Nuwara Eliya gilt als die sehenswerteste. Wenn sich diese also in eure Pläne einbauen lässt, dann solltet ihr unbedingt für diese Strecke Tickets buchen, um die wunderschöne Aussicht zu genießen!

Bus

In jeder Stadt gibt es einen Busbahnhof und in den kleinen Dörfern hält der Bus auch zwischendurch einfach an, um dich ein- oder aussteigen zu lassen. Der Nachteil bei diesen Orten ist natürlich, dass man keine Fahrpläne hat und es somit zu längeren Wartezeiten kommen kann. Hier fragst du am besten ein paar Einheimische, die kennen die Fahrzeiten meistens bereits auswendig. Zumindest konnte uns immer zuverlässig grob die nächste Abfahrt mitgeteilt werden.

Im Vergleich zum Zug kommt man mit den Bussen wirklich überall hin und es ist eine super günstige Möglichkeit! Genaue Kostenbeispiele von unserer Route findet ihr bei der Kostenübersicht.
Die Tickets kannst du direkt beim Einsteigen oder kurz nach Start der Fahrt beim Busfahrer bzw. seinem Kollegen kaufen. Du sagst ihm einfach bis wohin du fahren möchtest und er nennt dir den Preis. Eine offizielle Ausschreibung der Preise gibt es daher nicht.

Der Bus ist natürlich kein Flixbus – die meisten mit denen wir gefahren sind hatten keine Türen. Und selbst wenn wir dachten der Bus ist super voll, da geht nichts mehr rein, wurden noch weitere Leute von der Straße eingesammelt. Und so kann es passieren, dass man die gesamte Fahrt stehen muss oder auf einer Sitzbank zusammen gequetscht zwischen den Einheimischen verharrt, bis man sein Ziel erreicht hat. In dieser Situation ist es besonders wichtig sein Gepäck im Auge zu behalten!

Tuktuk

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Das wohl typischste Verkehrsmittel aus Südostasien gibt es natürlich auch in Sri Lanka. Vor Allem an den Busbahnhöfen stehen unzählige Tuktuks bereit, um dich zu deinem nächsten Ziel zu bringen. Kaum aus dem Bus ausgestiegen stürmen auch bereits die ersten Fahrer auf dich zu, um dich für sich zu gewinnen.
Aber nicht nur an den Busbahnhöfen stehen die kleinen Flitzer bereit, sie bieten eine gute Alternative für die Strecken, wo kein Bus fährt und du aufs Laufen verzichten möchtest.

Die Preise für eine Fahrt mir dem Tuktuk sind teurer als für Busse oder Zugfahrten, aber immer noch überschaubar, zumal du mit den Fahrern aufgrund der hohen Konkurrenz sehr gut verhandeln kannst.

Taxi

Das Taxi ist die wohl teuerste Möglichkeit sich fortzubewegen. Speziell auf Touristen kommen die Taxifahrer gezielt zu, um den größtmöglichen Umsatz herauszuschlagen. Hiervon solltest du dich aber nicht zu unnötig hohen Ausgaben verleiten lassen. Wir selbst wurden beispielsweise von mehreren Taxifahrern in Galle angesprochen, die uns für um gerechnet ca. 30€ direkt nach Unawatuna zu unserer nächsten Unterkunft bringen wollten. 30€ für knapp 6km ist doch etwas happig! Wenn man bedenkt, dass du mit dem Bus für nicht mal 1,00€ 80km zurücklegen kannst. 

Wem der Preis egal ist und gerne die Flexibilität haben möchte an jeder Ecke anhalten zu können und in dem Auto komplett für sich zu sein, für den ist dies natürlich eine mögliche Alternative. 

Wir selbst haben keine direkten Fahrerfahrungen mit Taxis gemacht, können daher keine weiteren Infos dazu geben.

Roller

Das Mieten von Rollern in Südostasien ist auch immer eine gern gewählte Option, um sich selbst in das Fahrabenteuer zu stürzen und flexibel entscheiden zu können wohin es als nächstes gehen soll.
Wir haben auch diese Variante leider nicht selbst ausprobiert, daher haben wir keine Auskunft über die Preise oder die genauen Möglichkeiten, wo und für wie lange man sich einen Roller mieten kann.
In etwas größeren Städten sollte es aber kein Problem sein, darüber eine schnelle Auskunft zu erhalten.  Wichtig zu beachten ist nur, dass du für das Fahren eines Rollers einen Sri Lanka-Führerschein benötigst (Infos dazu findest du im Kapitel Vorbereitung).

Reisebericht: Komm mit auf unsere Reise durch Sri Lanka

Für unsere Route haben wir uns dieses Mal von Freunden, die bereits in Sri Lanka waren inspirieren lassen. Wir konnten also auf Informationen aus erster Hand zurückgreifen, was ein großer Vorteil war, da Asien komplettes Neuland für uns gemeinsam war.

Den Norden des Landes hatten wir komplett ausgelassen. Dennoch haben wir jede Menge Vielfalt geboten bekommen, traumhafte Strände mit Schildkröten, Wanderungen auf Berge, kleine Dörfer mit traditionellen Ritualen, wilde Tiere in den Nationalparks und vieles mehr… Einfach ein wunderschönes Land und perfekt zum Backpacken!

Im Folgenden findest du einen detaillierteren Bericht über unsere Reise und was wir auf den verschiedenen Stationen unserer Route erlebt haben:     

1. Ankunft in Colombo

Um ca. 3 Uhr Nachts sind wir in Colombo gelandet und haben die Stadt direkt bzw. schnellstmöglich verlassen. Bei der Reiseplanung hatten wir überlegt, ob wir uns die Hauptstadt des Landes genauer anschauen oder nicht. Wir entschieden uns dagegen, da wir Sri Lanka primär wegen der Landschaft und Natur als Reiseziel ausgewählt hatten. 

Am Flughafen hielten wir also Ausschau nach Bussen die uns zu unserem ersten Ziel bringen würden: Hikkaduwa. Die Suche gestaltete sich als recht leicht, da die Einheimischen super hilfsbereit waren und wir direkt den nicht touristischen Bus entdeckt haben, der normalerweise nur von Einheimischen genutzt wird.

Vom Flughafen fuhren wir erstmal zum zentralen Busbahnhof von Colombo, wo wir direkt in den Bus in Richtung Galle umsteigen konnten. Und obwohl es mitten in der Nacht war, stellte das kein Problem dar!

2. Hikkaduwa

Hier haben wir den Rest unseres ersten Tages verbracht, den Strand genossen und uns mit anderen Reisenden in unserem sehr naturbelassenen Hostel ausgetauscht.

Das besondere Highlight an diesem Ort ist der Turtle Beach. Die Vorfreude auf den Besuch war also entsprechend groß! Denn hier kannst du den beeindruckenden Meeresbewohnern ‚Guten Tag‘ sagen. Sie kommen in der Regel ab ca. 10 Uhr jeden Morgen an den Strand und teilweise auch nochmal am Nachmittag. Diese Info haben wir von einigen Einheimischen bekommen und können es nach unseren Erfahrungen bestätigen.

Ein unbeschreiblich tolles Erlebnis diesen wilden Tieren so nah zu sein!

Ich war im Tierparadies!

Anschließend sind wir den wunderschönen Strand entlang spaziert und kehrten in eines der zahlreichen Restaurants ein. Auf der heutigen Speisekarte stand ein riesiges Menü mit Krabben, Fisch, Reis und Gemüse und einem frisch gepressten Mangosaft, genau nach unserem Geschmack. Und es war unglaublich lecker! 

Auch zum Sonnen und Baden im Ozean ist es hier perfekt geeignet. Aber Vorsicht, der Gang ins Wasser ist an einigen Stellen etwas steinig und pass auf, dass du nicht über eine Schildkröte stolperst! 😉 

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3. Galle

Nach einer Übernachtung in Hikkaduwa war unser nächstes Ziel ein Stück weiter die Küste runter Galle. Mit dem Bus haben wir die ca. 20km lange Strecke zurückgelegt.

In Galle haben wir die größte erhaltene europäische Festung in Südasien besucht (das Galle Fort). Und auch einige Straßenmärkte, die Küste und der Leuchtturm gehörten zum Programm. Eine wirklich sehenswerte Stadt mit ganz besonderem Charme! 

Auf dem Markt haben wir auch eine kleine Einführung in die verschiedenen Sorten der Banane bekommen und durften uns durchprobieren! Was für ein Geschmackserlebnis, wenn man sonst nur die Banane aus den europäischen Supermärkten kennt!

Mit dem Tuktuk haben wir im Anschluss noch einen kleinen Abstecher zum Jungle Beach und zu unserem ersten buddhistischen Tempel, die Japanese Peace Pagoda, gemacht. Der Tempel ist auf einem Berg gelegen, sodass man einen tollen Ausblick auf die Küste hat!

Und hier galt natürlich auch, Schuhe aus und Buddha nicht den Rücken kehren!

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4. Unawatuna

Da es nun bis Unawatuna nicht mehr weit war, hat unser Tuktuk-Fahrer uns noch bis zu unserer nächsten Unterkunft, dem Cabana Resort, gebracht.
Nun war es Zeit die Unterwasserwelt des Indischen Ozeans kennenzulernen, denn der Zeitpunkt für unseren Tauchschein war gekommen! Diesen machten wir in den folgenden Tagen beim Unawatuna Diving Center.

In weiser Voraussicht, dass wir vom Tauchen sehr erschöpft sein werden, haben wir uns ein wenig Luxus gegönnt. Eine eigene Hütte direkt am Strand, wir konnten das Meer rund um die Uhr rauschen hören und auf der Terrasse (quasi am Strand) frühstücken und abendessen. Wie im Paradies! Dementsprechend war das Ganze auch etwas kostspieliger, aber es war jeden Cent wert!

Unsere Taucherlebnisse haben uns teilweise an unsere körperlichen Grenzen gebracht, sodass wir froh waren, abends etwas luxuriöser zu entspannen.

Aber wir waren in Unawatuna nicht nur tauchen, es gab auch andere Dinge zu entdecken. Wie beispielsweise die Stelzenfischer, die auf dünnen Pfählen im Wasser sitzen und von dort ihre Angel auswerfen. Das sieht schon beeindruckend aus, wie sie hier stundenlang sitzen und ihre Balance scheinbar mühelos halten können.

Desweiteren haben wir einige Palmen-Schaukeln am Strand entdeckt. Zuerst waren wir etwas skeptisch, ob die Schaukel uns halten wird, aber dann haben wir eine getestet! Und es hat so viel Spaß gemacht!!

Ein Einheimischer hat uns etwas Schwung zum Schaukeln gegeben, wofür wir ihm am Ende etwas Trinkgeld gegeben haben. So ließ sich der Tag ideal im Sonnenuntergang ausklingen.

Noch ein paar Eindrücke vom Tauchen:

Da wir außerhalb der Saison in Sri Lanka waren hatten wir das Glück, dass Matze und ich die Einzigen beim Tauchkurs waren. So konnte sich unser Tauchlehrer, Chris, voll auf uns konzentrieren und mit uns alles mehrfach durchgehen.

Weil wir das Tauchen erst hier gelernt haben, haben wir nach dem Theorietest zunächst in einem Pool geübt. Am zweiten Tag ging es dann in den Indischen Ozean.

Dort haben wir Oktopusse, Muränen und einige bunte Fische gesehen. Allerdings war der Wellengang so extrem, dass wir auf dem Boot und an der Oberfläche mit Seekrankheit zu kämpfen hatten. Ziemlich unschöne Erfahrung, vor allem als Tauchanfänger…aber wir haben uns durchgekämpft, auf die schönen Erlebnisse konzentriert und unsere Prüfung mit Bravour bestanden! Jippi! Unterwasserwelt wir kommen wieder! 🙂

Die Abende hier haben wir mit leckerem Fisch, Früchten und frischem Mangosaft am Strand ausklingen lassen!

 

5. Deniyaya / Sinharaja Forest

Nach dem Erfolgserlebnis ging es für uns rein ins Land und weg von der Küste. Wir wollten das UNESCO-Weltnaturerbe, den Regenwald Sinharaja Forest, bestaunen, welches eines der letzten großen zusammenhängenden Waldgebiete der Insel ist.

Die Busfahrt von Unawatuna nach Deniyaya (einer kleinen Stadt in der Nähe des Regenwaldes) dauerte recht lange, sodass wir den Großteil des Tages im Bus verbrachten und erst am nachmittag, pünktlich zur Regenzeit ankamen. Aber zu einem Regenwald gehört der Regen schließlich dazu, dachten wir uns und haben uns davon nicht unterkriegen lassen.

Unsere Gastfamilie, organisierte uns kurzerhand einen Guide und wir starteten mit ihm eine kleine Wanderung durchs nasse Grün bis hin zu einem großen Wasserfall. In der Trockenzeit kann man hier auch baden, aber in der Regenzeit ist die Strömung leider zu stark und nass waren wir auch so schon komplett.
Auf dem Weg sahen wir leider weniger Tiere als erhofft. Außer ein paar Spinnen, Insekten und einigen sehr durstigen Blutegeln, hatten wir kein Glück, was wohl am Regen lag.

Gegen die Blutegel hatte unser Guide uns zwar versucht zu schützen indem er unsere Schuhe mit Salz bedeckte, damit die Blutegel uns gar nicht erst beißen. Denn, zu viel Salz mögen sie gar nicht, es führt zum Erbrechen und daher meiden die Blutegel dies. 

Das Salz hat aber nur bedingt geholfen, da durch den Regen binnen kürzester Zeit alles abgewaschen war. Matze wurde sehr oft gebissen und angesaugt und mich hat sogar ein Blutegel am Hals erwischt, wie auch immer er dort hingelangt ist.

Alles in allem also ein sehr abenteuerlicher Ausflug, aber dennoch lohnenswert! Denn wir lieben das Abenteuer!

Ihr  solltet euch vermutlich nur besser vorbereiten als wir es getan haben und einen trockenen Zeitpunkt für den Besuch auswählen, sodass die Wege sich nicht in Flüsse verwandeln. Es werden beispielsweise auch Nachtwanderungen angeboten, bei denen ihr die nachtaktiven Bewohner des Regenwaldes antreffen könnt.

Nach unserer Rückkehr wartete ein riesiges Festmahl auf uns. Unsere Gastfamilie hat alle möglichen typischen Gerichte gekocht! Genau das war wir in dem Moment brauchten, aber überhaupt nicht erwartet hatten! Einfach super lieb und gastfreundlich, die Singhalesen!

6. Kataragama

Unser nächstes Ziel auf der Reise war die Stadt Kataragama. Von hier aus konnten wir eine Jeep-Tour durch den Yala Nationalpark organisieren. Ursprünglich war dies der einzige Grund, warum wir an diesen Ort kamen. Aber unser Host, Fernando, hat uns die Stadt gezeigt und so hat sie sich für uns zu einem echten Highlight entwickelt. Mit Fernando haben wir uns auf Anhieb super verstanden, denn er hat 20 Jahre in Lüneburg gelebt, fast in meiner Heimat! Und er hatte ein super süßes Baby-Äffchen, das sehr kuschelbedürftig war! Ich war sofort verliebt und ich glaube, es auch ein wenig!

Wir waren nicht die einzigen Gäste, also haben wir am Abend alle gemeinsam gegessen und sind im Anschluss zusammen in die Stadt gefahren. Dort wollte Fernando uns die traditionellen Zeremonien bei den Tempeln zeigen. Und das war wirklich beeindruckend. 

Wir bekamen den für Hinduisten typischen roten Punkt auf die Stirn gemalt, konnten eine Kokusnuss gegen unsere Ängste zerschlagen und vieles mehr. Leider wurden wir von einem starken Regenschauer überrascht, sodass wir die Tour vorzeitig abbrechen mussten. 

Yala Nationalpark

Nach diesen Eindrücken ging es am nächsten Morgen in den Yala Nationalpark. Um 5.00 Uhr morgens wurden wir abgeholt und um 19.00 Uhr waren wir zurück! Ein wirklich langer Tag, aber ich wollte unbedingt, das Maximum an Tierbegegnungen aus dem Tag herauszuholen.

Und es hat sich gelohnt! Wir haben viele Elefanten gesehen, mehrere Familien und eine von ihnen kam sogar unter lautstarkem Tröten auf unseren Jeep zu gerannt. Mit Elefanten ist nicht zu spaßen, wenn sie wütend sind und sich bedroht fühlen – das wurde uns in dem Moment deutlich bewusst.

Auch viele andere Tiere konnten wir beobachten, darunter Krokodile, Wasserbüffel, Wildschweine, Mangusten, Rehe, verschiedene Vögel und Schlangen. Leider blieb uns trotz langer Suche der Leopard verborgen. Das war sehr schade. Dennoch war es eine großartige Tour, die uns noch mehr Lust auf eine große Safari in Afrika gemacht hat. 


7. Ella

Am nächsten Morgen brachte Fernando uns zum Busbahnhof und es hieß schweren Herzens Abschied nehmen. Und es folgte eine erneute, knapp 2-stündige, Busfahrt.

Ella, der Hotspot für buddhistische Pilger auf ca. 1000m Höhe war unser nächstes Ziel. Hier lässt es sich wunderbar wandern, denn die kleine Stadt ist von vielen Bergen und wunderschöner Landschaft umgeben.

Am ersten Tag bestiegen wir den Little Adams Peak. Da wir den „großen“ Adams Peak in unserem Zeitplan nicht mehr unterbringen konnten, wollten wir zumindest den kleinen Bruder besteigen. Der Aufstieg auf den Berg war sehr einfach und hat auch nicht viel Zeit in Anspruch genommen. Er ist nur 1.141m hoch, sodass man von Ella aus den meisten Teil bereits geschafft hat. Leider war der Ausblick etwas verhangen, aber die Wolken gaben dem Ganzen das gewisse Etwas!

Auch den Nine Arch View Point und die Ravana Falls wollten wir uns nicht entgehen lassen. Die Wasserfälle befinden sich ein Stück vor Ella den Berg herunter. In der Regenzeit ist der Wasserfluss besonders stark und man kann fantastische Bilder machen!

Der Nine Arch View Point spiegelt eines der typischsten Bilder von Sri Lanka wieder, mit der Bahn aus der offenen Tür gelehnt durch die schöne Natur fahrend. Aber auch zu Fuß lohnt sich der Besuch: da der Zug nur zehnmal am Tag fährt kann man beruhigt über die Gleise gehen und alles erkunden. Absolutes Must-See!

Am letzten Tag in Ella haben wir uns den Ella Rock vorgenommen. Im Hostel bekamen wir eine sehr grobe Karte, auf der man nur wenig erkennen konnte, sodass sich das ganze als kleines Abenteuer entwickelte. Zu Beginn der ca. 4-stündigen Wanderung, geht man ca. 1,5km die Bahngleise entlang. Dann startet man nach einer Kurve links den schweißtreibenden Aufstieg auf den Ella Rock. Wir haben uns leider von den Einheimische in die Irre führen lassen und sind zu früh links abgebogen. Vor solchen falschen Hinweisen wurden wir zwar im Vorfeld gewarnt, aber aufgrund der Unsicherheit haben wir uns darauf eingelassen. Ein Fehler! Denn so haben wir uns in den Teefeldern verirrt und einige Zeit verschenkt. Als kleiner Trost waren wir glücklicherweise nicht allein, 2 Engländer hatten sich ebenfalls verlaufen. Und wie sagt man so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Und so stapften wir nun zu viert durch die Felder.

Nach etlichen Sackgassen, Begegnungen mit Schlangen und viel Fragerei hat uns ein Bauer den Weg gezeigt, den wir von unserem derzeitigen Standort vermutlich nie alleine gefunden hätten. Merci lieber Bauer!

Und von da an war der Weg wieder sehr deutlich erkennbar und keine Gefahr sich erneut zu verlaufen. Der Aufstieg war steil, aber mit guten Turnschuhen machbar. Oben haben wir uns dann mit einem frisch gepressten Saft gestärkt und die Natur genossen. Das ließ uns alle Mühen vom Aufstieg sofort vergessen. 

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8. Pattipola / Horton Plains Nationalpark

Und schon ging die Reise weiter.

Dieses Mal haben wir uns statt für den Bus für die Fahrt mit einem Zug entschieden. Eine Bahnfahrt ist ein absolutes Muss, denn die Bilder hiervon kennt wie gesagt jeder und es ist eine sehr günstige Art zu Reisen. Wobei man bei Auswahl der Klasse genauer hinschauen sollte. Wir haben die 3. Klasse gebucht, da für uns nur wichtig war von A nach B zu kommen, dort haben wir einige große Kakerlaken gesehen. Wer darauf also verzichten möchte, bucht die 2. oder 1. Klasse, wobei auch da keine Garantie besteht, dass ihr dort nicht auch eine tierische Begegnung habt.

Von der wunderschönen Natur in Sri Lanka bekommt man einfach nicht genug! Darum haben wir auch dem Horton Plains Nationalpark einen Besuch abgestattet.

Am Abend sind wir mit dem Zug in Pattipola angekommen und hatten die wohl verrückteste Unterkunft auf unserer Reise. Denn erstmal war niemand vor Ort, der uns empfangen hat, das Hostel war geschlossen. Da wir mittlerweile wussten, dass die Einheimischen alle gut vernetzt sind, haben wir also nebenan bei der Polizeiwache um Hilfe gebeten. Einer der Officer zückte sein Telefon und rief den Besitzer an und keine 5 Minuten später war er auch schon da. Also ab ins Bett und entspannen, dachten wir zumindest. Doch kaum lagen wir im Bett machten die Polizisten auf der Wache eine Party, die uns kein Auge zu tun ließ. 

Wir konnten uns gar nicht vorstellen, dass es wirklich die Polizisten waren, die dort feierten, deshalb stattete Matze den Nachbarn einen Besuch ab und tatsächlich alle waren mit Alkohol ausgestattet und tanzten zu lauter Musik! Wer hätte das gedacht. 

Wir wollten niemandem den Spaß verderben, also haben wir uns mit Ohrenstöpseln, die auf unseren Reisen nie fehlen dürfen, ausgestattet und dann konnten wir in Ruhe schlafen und die Polizisten ihre Party feiern.

Am nächsten Morgen ging es dann gut erholt, aber mit kleiner Verspätung, da das Tuktuk nicht ansprang und erstmal ausgetauscht werden musste, in den Horton Plains Nationalpark.

Hier gab es verschiedene Möglichkeiten an Wanderwegen. Wir haben uns für den Rundweg über Great and Little Worlds End, und vorbei an den Baker’s Falls entschieden. Durch die tief hängenden Wolken hatte man bei Worlds End wirklich das Gefühl am Ende der Welt zu stehen. Unterwegs begegneten wir dem einen oder anderen Reptil und die Baker’s Falls waren so stark, dass wir sogar ein bisschen nass geworden sind.

Wahrhaftig, atemberaubend schöne Natur!

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9. Kandy

Zurück am Bahnhof und nachdem wir das Wetter endlich durchschaut hatten, haben wir unseren Rhythmus angepasst und fuhren am Abend mit dem Zug von Pattipola weiter nach Kandy. 

Städte standen im Allgemeinen nicht auf unserer Liste beim Besuch in Sri Lanka. Aber Kandy lag auf unserer Route und entgegen vieler Meinungen die wir von anderen Reisenden gehört haben, fanden wir die Stadt sehr angenehm. Ein schöner See in der Stadtmitte mit vielen Enten und Schwänen, direkt neben dem Zahntempel. Einen Berg auf dem der Sri Mahabodhi Maha Viharaya Tempel mit seinem riesigen Buddha thront und viele Märkte auf denen man Souvenirs für seine Lieben in der Heimat kaufen kann.  Auch westliches Essen, wie beispielsweise Pizza Hut ist hier anzutreffen, was für uns nach dem vielen scharfen Curry eine willkommene Abwechslung war.

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Kandy (Groß)


10. Sigiriya / Lions Rock

Insgesamt war aber ein Tag in Kandy völlig ausreichend, um einen guten Überblick zu bekommen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Spots zu besuchen. Sodass für uns am Abend noch ausreichend Zeit für die knapp 3-stündige Weiterreise nach Dambulla blieb.

Ursprünglich war unser Plan, morgens zum Lions Rock zu fahren. Doch unser Host hat uns von einem neuen Plan überzeugt:

Einer nächtlichen Wanderung auf den Pidurangala Rock, um von dort den Sonnenaufgang und den Lions Rock direkt vor der Nase zu erleben. Mit wenig Schlaf und noch etwas skeptisch gegenüber unserer Entscheidung, uns zu diesem Abenteuer überredet lassen zu haben, ging es also um 3.00 Uhr los zur Wanderung. Wir mussten den Aufstieg somit im Dunkeln wagen. Eine Taschenlampe hatten wir zwar dabei, aber keinen Guide und überhaupt keinen Plan wo es lang geht, denn für große Erklärungen und Hilfestellungen blieben vorab keine Zeit. Alles was wir wussten war, dass man gegen Ende der Strecke seine Kletterkünste unter Beweis stellen muss.

Aber wenn alles geplant und vorhersehbar wäre, dann wäre es auch kein Urlaub nach unserem Geschmack! Also dachten wir uns: „Auf ins neue Abenteuer!“

Doch wie bereits beim Ella Rock haben wir uns etwas schwer getan den richtigen Weg zu finden und uns teilweise verlaufen. Bis wir auf andere Reisende gestoßen sind, die dasselbe Ziel hatten und sich scheinbar etwas besser auskannten als wir. So konnten wir uns anschließen und haben den Aufstieg noch pünktlich zum Sonnenaufgang geschafft! Und das war schließlich alles was wir schaffen wollten, also alles easy! 😀

Der Morgen war sehr verhangen, sodass der Sonnenaufgang weniger beeindruckend war, als wir es zuvor von Bildern kannten. Aber der Aufstieg hat sich dennoch gelohnt, wir konnten ein weiteres bestandenes Abenteuer auf unserer Reise verbuchen und hatten einen tollen Ausblick auf den Lion Rock.

Oben auf dem Berg waren viele Streuner, die mit einem Mal alle begannen zu heulen. Dieser Moment hatte schon etwas sehr magisches. Mitten in der Natur, kaum andere Menschen drum herum, die aufgehende Sonne hinter den Wolken und das heulen der “Wölfe”.

Nach einem kleinen Sturz von mir beim Abstieg sind wir anschließend zu Fuß zur Museumsanlage des Lions Rock gegangen und haben uns den nächsten Monolith vorgenommen. Hier war es deutlich überlaufener mit Touristen, aber dafür auch klarer erkennbar, welche Wege man gehen muss.

Oben angekommen ist es schon beeindruckend, dass dies eine Festung war, die von Menschen auf einem Fels erbaut wurde und wie viel Mühe und Arbeit damals hineingesteckt wurde. Allein aufgrund unserer heutigen Hilfsmittel kann man sich das kaum noch vorstellen.

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11. Dambulla

Nach diesem erlebnisreichen Tag ging es dann mit dem Bus weiter nach Dambulla. Wo wir unseren vorletzten Stopp eingelegt haben.

Diese Stadt ist bekannt für ihre buddhistischen Höhlentempel, das war auch der Grund warum wir dieser Stadt einen Besuch abgestattet haben. Zuerst waren wir bei dem Golden Tempel, bei unserem Besuch haben sich vor dem Tempel sehr viele Affen getummelt, die miteinander gespielt und sich gelaust haben. Manche von ihnen saßen auch in den großen Mangobäumen und haben diese herunter geworfen.

Da war Vorsicht geboten! Denn aus der Höhe will man keine Mango auf den Kopf bekommen, das könnte böse enden!

Anschließend ging es mit dem Tuktuk noch zum Cave Tempel. Man hätte zwar auch von dem Golden Tempel zu Fuß hoch auf den Berg, wo sich der Cave Tempel befindet, gehen können, allerdings gibt es die Eintrittskarten auf der anderen Seite am Fuß des Berges! So haben wir uns also einen Abstieg und erneuten Aufstieg erspart. 

Die Stadt gab uns insgesamt nochmal einen wunderbaren Einblick in die Kultur von Sri Lanka und so ging es langsam wieder Richtung Küste.

12. Pinnawela

Die letzte Station auf unserer Reise war Pinnawela. Ursprünglich sind wir hergekommen, um dem Elefantenwaisenhaus einen Besuch abzustatten. Aber wir haben so viel schlechtes davon gehört wie die Elefanten dort behandelt werden, dass wir uns dagegen entschieden haben dies zu unterstützen. Denn zufälligerweise konnten wir vor unserem Hotel beobachten, wie die Elefanten aus dem Waisenhaus zum Waschen an den Fluss gebracht wurden. Kein schöner Anblick dabei mit ansehen zu müssen, dass die Elefantenführer grob mit den Tieren umgingen und den Elefantenhaken benutzten.

Stattdessen sind wir zum Elefanten Freedom Projekt gefahren und sind mit den Dickhäutern dort auf Tuchfühlung gegangen. Wir konnten sie waschen, füttern und streicheln und auch auf ihnen Reiten, aber ohne einen dieser riesigen, seltsamen Sattel. Sondern komplett ohne, sodass man jede Bewegung des Elefanten im eigenen Körper spüren konnte. Gänsehaut pur!
Die Elefanten sahen deutlich glücklicher aus, als die aus dem Waisenhaus und niemand hatte einen Elefantenhaken bei sich.

Mit dieser Entscheidung ging es uns deutlich besser und es war ein unvergessliches Erlebnis den Tieren so nah zu sein!


Zum krönenden Abschluss haben wir noch einen Kochkurs gemacht.

Da wir uns sehr spontan dafür entschieden haben, waren Matze und ich auch hier die einzigen Schüler, denn die Kurse finden für gewöhnlich am Vormittag statt, aber für uns haben sie noch einen extra Kochkurs ermöglicht. Und so bekamen wir die Möglichkeit die Rezepte von den Gerichten, die uns den ganzen Urlaub begleitet haben, für zu Hause zum Nachkochen mitzunehmen 🙂 

Wir haben die unterschiedlichsten Gerichte gekocht, verschiedene Currys, Kokosmilch selbst gemacht und ganz neue Gewürze kennengelernt, wie beispielsweise Bockshornklee.

Auch der Austausch mit den Einheimischen zum Abschluss unserer Reise tat nochmal sehr gut. Diese Erfahrung hat den Urlaub perfekt abgerundet!

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13. Zurück nach Colombo

Und der Kreis unserer Rundreise schloss sich wieder in Colombo, aber auch auf dem Rückweg blieb keine Zeit, der Stadt einen detaillierten Besuch abzustatten. Wir fuhren direkt zum Flughafen und mussten die Heimreise antreten.

Tschüss Sri Lanka, danke für all die unvergesslichen Erfahrungen und Erlebnisse! Wir kommen wieder!

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Im nächsten Kapitel berichten wir von unseren Unterkünften in Sri Lanka und wie wir generell unsere Unterkünfte auf Reisen buchen.

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