HARZ
REISE GUIDE
Der Harz ist ein bewaldetes Naturschutzgebiet im nördlichen Mitteldeutschland und erstreckt sich über drei Bundesländer, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Im Nationalpark Harz war ich bereits viele Male, schon damals als Kind gemeinsam mit meinen Eltern. Die Vorliebe für diese Region ist niemals abgeebbt, sodass auch Matze und ich gemeinsam regelmäßige Wandertouren in den Harz unternommen haben.
Hierbei haben wir unendlich viele schöne Ecken entdeckt, sowohl tolle Städte, als auch vielfältige Natur, die wir dir im Folgenden näher bringen werden.
Das erfährst du in diesem Beitrag:
Sehenswürdigkeiten in der Harzregion
Die Sehenswürdigkeiten im Harz sind sehr vielseitig und bieten ein buntes Programm an Aktivitäten. Besonders Natur- und Wanderfreunde kommen hier auf ihre Kosten, aber auch schöne Städte, Ruinen und andere Highlights locken jährlich eine Vielzahl von Menschen in die Region.
Das sind unsere persönlichen Highlight, die der Harz zu bieten hat:
Brocken
Die bekannteste Sehenswürdigkeit im Harz ist wohl der Brocken. Er ist nicht nur der höchste Berg in der Harzregion, sondern auch von Sachsen-Anhalt und gesamt Norddeutschland.
Mit seinen 1.141 Metern kannst du von hier einen traumhaften Panoramablick auf den Harz bekommen. Allerdings nur, wenn das Wetter dies zulässt, denn einen wolkenfreien und klaren Ausblick vom Brocken zu bekommen ist gar nicht so einfach, an den meisten Tagen im Jahr zieht sich eine dicke Nebelbank über den Gipfel, sodass man teilweise sogar kaum die Hand vor Augen sehen kann.
Du kannst den Brocken entweder bewandern oder, wenn du es etwas bequemer magst auch mit der Schmalspurbahn hochfahren.
Auf dem Gipfel erwartet dich Restaurant, Café und Co. sodass du nach dem Aufstieg wunderbar verschnaufen kannst. Im Brockenhaus sind alle Infos für Besucher zusammengestellt und du kannst auf den Aussichtspunkt steigen, um noch eine andere Perspektive auf dem Brocken einzunehmen.
Schmalspurbahn
Die eben bereits erwähnte Schmalspurbahn ist ein beliebtes Fortbewegungsmittel in der Harzregion und wirklich besonderes Erlebnis.
Das Liniennetz der Schmalspurbahn erstreckt sich quer durch den Harz, wobei die Strecke der Brockenbahn, die mit Abstand meist genutzte bei Touristen ist.
Die Brockenbahn startet von Drei Annen Hohne, über Schierke bis rauf zum Brockengipfel.
Für die Fahrt in eine Richtung belaufen sich die Preise aktuell auf 31,00€, wenn du direkt ein Hin- und Rückfahrtticket kaufst sind es 47,00€ pro Erwachsener.
Darüber hinaus verkehrt die Harzquerbahn von Werningerode bis Nordhausen und hält an insgesamt 25 Haltestellen. Und die Selketalbahn fährt von der Eisfelder Talmühle nach Quedlinburg, mit weiteren Zwischenstationen.
Die Preise variieren hier je nach Start- und Zielpunkt. Auf der Webseite der Harzer-Schmalspurbahn, kannst alle Abfahrzeiten, Preise und weitere Infos erhalten.
Um einer der Schmalspurbahnen zu begegnen ist jedoch nicht zwingend erforderlich mit ihr zu fahren. Beispielsweise bei der Wanderung auf den Brocken siehst du die Bahn regelmäßig vorbei fahren, sodass du die Möglichkeit auf schöne Fotomotive mit der Brockenbahn und dem Brocken gemeinsam hast.
Teufelsmauer
Die aus Sandsteinen bestehende Felsformation befindet sich im Harzvorland und erstreckt sich mit einer Gesamtlänge von ca. 20 Kilometern von Blankenburg bis Ballenstedt.
Man vermutet, dass die Teufelsmauer bereits vor 85 Millionen Jahren entstand, darum gilt sie als Naturdenkmal. Manche erzählen sich auch, dass die Mauer aus einem Wettstreit zwischen Gott und dem Teufel entstanden ist. Es ist dir selbst überlassen, welche Geschichte dir besser gefällt 😉
Die einzelnen noch bestehenden Teile der Teufelsmauer werden heute durch den knapp 30 Kilometer langen Teufelsmauer-Stieg verbunden.
Der schönste noch erhaltene Teil der Mauer ist der Königsstein, dieser befinden sich bei Weddersleben (zwischen Thale und Quedlinburg).
Ein wirklich besonderes Highlight und absolutes Must See in der Harzregion!
Ruine Hohnstein
Wer sich gerne alte Ruinen anschaut und ein wenig in der Vorstellung verweilen möchte, wie es hier wohl vor vielen Jahren mal ausgesehen hat, wird im Harz ebenfalls fündig.
Die Ruine Hohnstein erhebt sich auf einem Berg über die Stadt Neustadt im Harz und gehört zu den besterhaltenen in der Region. Von oben bekommst du eine schöne Aussicht auf die Natur und die Stadt.
Die Ruine überzeugt mit historischem Charme und der Burggasthof lädt zu leckerem authentischen Speisen ein. Die Ruine selbst kostet keinen Eintritt und ist für jeden frei zugänglich, wobei die Pforten ab einer gewissen Uhrzeit schließen, sodass hier in der Nacht kein Unfug oder Vandalismus getrieben werden kann.
Rappbodetalsperre
Die Rappbodetalsperre ist, wie der Name bereits verrät, eine Talsperre, welche die umliegenden Orte vor Hochwasser schützt.
Von der, auch als Brücke genutzten, Sperre kannst du einen Blick auf die Bode und die auf der anderen Seite liegenden Rappbode werfen. Auf der tieferliegenden Bode kannst du dir beim Wendefurther Bootsverleih ein Ruder- oder Tretboot mieten und eine Runde durch das Gewässer drehen.
Und noch einige weitere Highlight warten an der Rappbodetalsperre auf dich.
Die Weltrekord-Hängebrücke Titan RT befindet sich direkt neben der Talsperre und sorgt beim Überqueren für ein schwindelerregendes Erlebnis. Um die Brücke betreten zu können, wird eine Gebühr von 6,00€ je Erwachsener fällig.
Doch nicht nur das, du kannst dir hier auch einen richtigen Adrenalinkick geben, indem du den Gigaswing wagst oder die Megazipline entlang schwingst.
Auf der Webseite von Titan RT findest du alle weiteren Informationen zu der Aktivität deiner Wahl.
Thale
Beim Besuch im Harz, sollte auch die Stadt Thale unbedingt zum Programm gehören. Thale ist nicht einfach nur eine Stadt – hier befindet sich der berühmte Hexentanzplatz, wo zur Walpurgisnacht die Hexen aus allen Himmelsrichtungen angeflogen kommen und die Nacht mit Feier und Tanz zum Tag machen.
Darüber hinaus ist Thale ein perfekter Startpunkt für Wanderungen durch das Bodetal und zum besonderen Aussichtspunkt, der Rosstrappe.
Zum Thema Wandern von Thale aus findest du hier mehr.
Liebesbankweg
Der Liebesbankweg macht seinem Namen alle Ehre. Er ist ein Wanderweg rund um den Bocksberg und startet von Hahnenklee-Bockswiese an der Stabkirche. Entlang des Weges befinden sich auf ca. 7 Kilometern 25 verschiedene Liebesbänke und andere schön gestaltete Objekte.
Für Verliebte natürlich ein ganz besonderes Erlebnis, aber auch für jeden anderen hält die Wanderung schöne Ausblicke und Naturhighlights bereit. Denn der Weg führt am Oberharzer Wasserregal vorbei und mit dem Abstecher zum Bocksberg ist sogar eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn möglich.
Luchstor + Rabenklippe
Ein bekanntes Logo, was oft mit dem Harz in Verbindung gebracht wird ist das eines Luchses.
Vor knapp 200 Jahren wurde der damals hier beheimatete Luchs durch die Menschen ausgerottet. Doch das Luchsprojekt Harz hat Anfang 2000 mit der Wiederansiedelung der größten Raubkatze Europas begonnen und hatte Erfolg!
Seit einigen Jahren werden die Wälder des Harzes wieder von Luchsen bewohnt. Allerdings sind dies Raubkatzen sehr scheu, sodass es nahezu unmöglich ist, ihnen in freier Wildbahn zu begegnen.
Eine Möglichkeit bietet jedoch das Luchstor: Bei Bad Harzburg, in unmittelbarer Nähe der Rabenklippe, befindet sich ein kostenloses Luchsgehege, in das du von einer Aussichtsplattform aus einen Blick werfen kannst. Hier gibt es keine 100%ige Erfolgsgarantie, aber mit etwas Glück und einem scharfen Auge kannst du die scheue Katze vielleicht entdecken.
Und auch wenn du mit den Luchsen kein Glück hast, ist die Wanderung zu den Rabenklippen und der Ausblick von dort auf den Brocken den Weg in jedem Fall wert!
Wurmberg
Im Gebirge des Harzes befindet sich auch der höchste Berg Niedersachsens, der Wurmberg (971m).
Vom Wurmberg hast du einen wunderschönen Blick auf den Brocken, darüber hinaus befindet sich am Gipfel ein Spielplatz, ein See und eine Gaststube in der du die Anstrengungen des Aufstieges vergessen kannst.
Auch als Ausflugsziel für den Wintersport ist der Wurmberg sehr beliebt, er ist das größte Skigebiet Norddeutschlands. Mit der Seilbahn geht es nach oben und dann folgt die ca. 4 Kilometer lange Talabfahrt.
Doch auch ohne Schnee ist es hier wunderschön. Du kannst entweder den Gipfel mit einer Wanderung stürmen oder dich mit der Seilbahn nach oben befördern, um den spektakulären Ausblick zu genießen.
Die Berg- und Talfahrt von Braunlage aus kostet pro Person 15,00€. Eine Einfachfahrt kostet 9,00€ p.P.
Kästeklippen
Die für uns persönlich schönste Wanderung mit den besten Aussichten! Und darum ein Must See auf deiner Harztour!
Bei keiner anderen Wanderung hatten wir so viele tolle Ausblicke von Klippen in Schluchten, auf die wunderbare Natur des Harzes.
Die Rede ist von den Kästeklippen, mit Abstecher zur Treppensteinklippe (Foto) und Feigenbaumklippe! Das Wandergebiet befindet sich im Okertal und ist ideal vom gleichnamigen Parkplatz begehbar.
Halte bei der Kästeklippe unbedingt Ausschau nach dem „Alten vom Berge“, ein vorstehende Felsformation, die dem Gesicht eines alten Mannes ähnelt.
Für die schwindelfreien und wagemutigen Wanderer sind besonders schöne Aussichtspunkte erreichbar! 🙂
Torfhaus
Torfhaus selbst ist ein kleiner Ortsteil, der zu Altenau gehört. Oft wird Torfhaus beim Vorbeifahren auf dem Weg von Braunlage nach Bad Harzburg durchquert und wenig beachtet. Doch hier Halt zu machen lohnt sich alle Mal!
In Torfhaus befindet sich das Nationalpark Besucherzentrum, in dem du eine Ausstellung mit reichlich wissenswerten Dingen über die Harzregion findest.
Zusätzlich bietet Torfhaus einen tollen, atemberaubenden Blick auf den nahe gelegenen Brocken und das Radautal. Den Brocken kannst du zwar von vielen anderen Aussichtspunkten ebenfalls bewundern, doch nirgends so nah und am öftesten erkennbar wie hier!
Viele Wanderer starten von hier ihre Entdeckungstouren durch den Nationalpark. Eine mögliche Option ist beispielsweise die Wanderung auf den Brocken über den Goetheweg.
Quedlingburg
Die Geschichte von Quedlinburg geht weit zurück. Erste Besiedlungen fanden bereits in der Altsteinzeit statt, doch besonders erblüht ist die Stadt im 10. Jahrhundert, als sie zur Königspfalz wurde.
Den historischen und Mittelalterlichen Charme kannst du auch heute noch beim Schlendern durch die Altstadt spüren. Hübsche enge Gassen reihen sich aneinander und bunte Fachwerkhäuser zieren das Straßenbild. Ein besonders schöner Anblick ist das Schloss Quedlinburg, das auf dem Burgberg über die Stadt ragt.
Eine kleine kulinarische Besonderheit befindet sich ebenfalls in diesem Ort. Der Quedlinburger Senf Shop. Hier kannst du diverse Senfsorten, die original aus der Region stammen erwerben und vor Ort testen. Ein perfektes Souvenir für dich oder deine Lieben!
Der große Marktplatz lädt mit vielen Cafés und Restaurant zum Flanieren ein. Oft treten hier auch Straßenmusiker auf, die das Ambiente auf diese Weise abrunden.
In den Straßen und zahlreichen Boutiquen kannst du ganz entspannt bummeln und so eine kleine Abwechslung zum sonst sehr naturbelassenen Harz genießen.
Goslar
Ebenfalls eine Stadt mit viel Geschichte ist Goslar. Im 1. Jahrhundert zum ersten mal als Bergbauort erwähnt und seitdem kontinuierlich zur größten Stadt im Harz herangewachsen. Dieses Aufstreben wurde besonders dadurch begünstigt, dass Goslar Sitz der Kaiserpfalz war.
Das Areal kannst du auch heute noch besichtigen und der Geschichte der Stadt auf diese Weise etwas näher kommen. Der Eintritt kostet pro Person 4,50€, die Kaiserpfalz ist täglich von 10.00 – 16.00 Uhr geöffnet.
Doch in der Stadt ist nicht nur die Kaiserpfalz ein beeindruckendes Bauwerk. Beim Spazieren durch die Altstadt beeindrucken bunt verzierte Fassaden, ein Glockenspiel tönt zur vollen Stunde am Rathaus. Das Breite Tor, der Zwinger und der Rammelsberg von dem du zum Sonnenuntergang Paraglidern kannst, sind ebenfalls einen Besuch wert.
Das historische Stadtzentrum gehört seit 1992 nicht ohne Grund zum UNSECO-Weltkulturerbe. Goslar ist ein ideales Ziel für eine Städtereise oder als Ausgangspunkt für deine Ausflüge in den umliegenden Nationalpark Harz.
Werningerode
Eine weitere historische Stadt im Harz ist Wernigerode.
Auch hier wird das Straßenbild von vielen Fachwerkhäusern mit bunten Fassaden überstrahlt. Zu den beeindruckendsten Bauwerken in der Altstadt gehört das mittelalterliche Rathaus. Es wurde 1420 erbaut und diente zunächst als Spielhaus für die Gemeinde und Graf Heinrich. Im 18. Jahrhundert erfolgte dann ein grundlegender Umbau des Gebäudes.
Nicht weit entfernt findest du eine weitere Besonderheit von Wernigerode, das „Schiefe Haus“. Ein uriges Museum für Lokalgeschichte.
Darüber hinaus befinden sich in der Altstadt diverse Restaurant mit historischem Ambiente, die einen in der Zeit zurückreisen lassen und authentisch Regionale Speisen anbieten.
Und dann gibt es noch das bekannte Schloss Wernigerode. Prunkvoll thront es auf dem Berg und überblickt von dort die ganze Stadt.
Nach einem kleinen steilen Aufgang erreichst du die Tore des Schlosses und kannst gegen eine Gebühr von 7,00€ je Erwachsener passieren. Das Schloss kannst du ebenfalls von innen besichtigen und dich dabei selbst wie ein Ritter fühlen.
Zu besonderen Anlässen finden hier Burgfeste statt, bei denen du Axtwerfen oder Bogenschießen trainieren, eine Feuerschlucker-Show bewundern und mittelalterlicher Musik lauschen kannst.
Bad Harzburg
Bad Harzburg ist die perfekte Anlaufstelle, wenn du deinem Harzprogramm noch etwas mehr Abwechslung geben möchtest.
Zum einen kannst du in der Bad Harzburger Sole-Therme Erholung und Entspannung genießen.
Des Weiteren befindet sich hier ein Golfplatz auf dem du fleißig Bälle schlagen und deinen eigenen Rekord aufstellen kannst. Ganz nebenbei kannst du die wunderschöne Aussicht auf die Umgebung genießen.
Auch der Große Burgberg lockt täglich viele Besucher an. Von oben hast du einen Panoramablick über die gesamte Stadt und kannst die Ruinen der ehemaligen Festung begutachten. Den Gipfel erreichst du bequem mit der Seilbahn oder auch zu Fuß.
Und noch ein weiteres Highlight versteckt sich in Bad Harzburg, der Baumwipfelpfad. Auf dem ca. 1 Kilometer langen Pfad kannst du auf 30 Metern Höhe der Natur ein Stück näher kommen und eine ganz neue Perspektive einnehmen.
Und einige kleinere Orte
Neben den genannten großen und sehr bekannten Städten überzeugen auch diverse Kleinstädte und süße Orte mit altertümlichem Charme.
Unsere Favoriten, zu denen du bei Gelegenheit unbedingt einen Abstecher machen solltest sind die folgenden:
- Schierke (unter zusätzliche Tipps erfährst du mehr dazu 😉 )
- Hahnenklee-Bockswiese, die dort erbaute Stabkirche – ganz aus Holz – ist ein wahrer Hingucker. Der Bau ist eine freie Nachbildung der Stabkirche von Borgund und sorgt für norwegisches Feeling im Harz.
- Clausthal-Zellerfeld, der Studentenort punktet ebenfalls mit einem beeindruckenden Bauwerk, der Marktkirche zum Heiligen Geist. Sie ist die größte Holzkirche Deutschlands und ein bedeutendes Baudenkmal des Barocks.
Die Liste der schönen Orte im Harz könnte noch endlos fortgeführt werden. Also egal in welcher Stadt oder Ortschaft du unterkommst. Jede hat ihre eigenen Vorzüge und versprüht ein ganz besonderes Feeling.
Das waren unsere Harz-Highlights. Wie du siehst ist die Region sehr vielseitig und nicht nur für Wander- und Naturfreunde ein tolles Reiseziel.
Im Folgenden geben wir dir noch ein paar weitere Tipps und Infos zur Harzregion, ließ also gerne weiter! 🙂
Zusätzliche Tipps
Brockentorte
Eine absolute Spezialität der Region ist die Brockentorte. Die Torte besteht aus Brandteig, ähnlich wie bei Windbeuteln, viel Sahne, Mandelsplittern, ein bisschen Ananas und Marmelade (meist Kirsche).
Eine Konstellation, die wir bisher noch nirgends sahen und selbst für meinen Vater, der gelernter Bäcker ist, war diese Torte komplettes Neuland und tolles Geschmackserlebnis.
Fündig wirst du auf der Suche nach einem Stück Brockentorte in Tanne, beim Brockenbäcker. Hier findest du natürlich auch noch andere leckere Backwaren, die den Hunger stillen können.
Eine zweite Filiale des Brockenbäckers befindet sich in Schierke, was sich logistisch gesehen etwas authentischer in der Nähe des namensgebenden Berges befindet.
Ein Stück Torte ist natürlich immer recht mächtig, aber nach einer anstrengenden Wanderung, genau das richtige zur Stärkung! Also unbedingt probieren!! 🙂
Walpurgisnacht
Die Walpurgisnacht im Harz zu erleben, gehört ebenso dazu wie in München das Oktoberfest!
Jedes Jahr zu Ende April werden die Städte passend mit Hexen, Teufeln und anderen schaurigen Gestalten dekoriert. In fast allen Orten im Harz finden am 30.April (der Walpurgisnacht) und auch bereits ein paar Tage zuvor Veranstaltungen und Events statt, an denen du auch als Tourist teilnehmen kannst.
Menschen, die als Hexen und Teufel verkleidet sind, ziehen durch die Straßen, tanzen und feiern ein rauschendes Fest! Meist besteht das Fest aus einem Umzug durch die jeweilige Stadt und einem anschließenden Fest, mit Musik, Tanz und mancherorts sogar einem Feuerwerk oder riesigem Feuer.
Diese Tradition beruht auf einem alten Volksglauben, bei dem die Hexen auf ihren Besen vom Hexentanzplatz in Thale zum nahe gelegenen Blocksberg (dem Brocken) fliegen, um sich dort mit dem Teufel zu verbünden und zu feiern.
Die Walpurgisnacht im Harz mitzuerleben ist ein ganz besonderes und großartigstes Erlebnis, das du bei Gelegenheit unbedingt mitfeiern solltest!
Schierker Feuerstein
Wenn du im Harz bist, dann gehört auch dieser Kräuterlikör dazu: Schierker Feuerstein.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Getränk von dem Inhaber der Apotheke, Willy Drube, in Schierke entwickelt. Heute kannst du in Schierke noch an Führungen durch die Apotheke „Zum Roten Fingerhut“ teilnehmen und dabei alles über die Geschichte des Kräuterlikörs erfahren.
Daran angeschlossen befindet sich ein Souvenirshop in dem du einige Besonderheiten, die im Bezug zum Schierker Feuerstein stehen, erwerben kannst. Darunter beispielsweise Senf, Marmelade oder Trüffel – alles mit dem original Likör verfeinert – aber auch klassische Präsente, wie Gläser Becher, Taschen, T-Shirts oder eine Flasche purer Schierker Feuerstein.
Alles weiteren Infos dazu findest du auf der Webseite vom Schierker Feuerstein.
Wir wollen natürlich niemanden zum Alkoholkonsum animieren, aber diese lokale Spezialität solltest du zumindest mal probieren. Eine Option ist beispielsweise, den Schierker Feuerstein als Absacker nach dem Abendessen zu genießen.
Allgemeine Infos und Planung
Die Magie des Brockens
Das Hexen und Magie zur Harzregion dazu gehören, ist dir vermutlich bereits bekannt. Doch, dass du diese Magie wirklich sehen und spüren kannst, kann zu einer großen Überraschung führen.
Die Rede ist hier von der Magie des Brockens, dem höchsten Berg des Harzes (1141m).
Startest du deine Wanderung beispielsweise an einem sonnigen Maitag, bei 18 Grad, von dem auf 640 Höhenmetern gelegenen Ort Schierke, rechnest du wohl kaum damit, dass du auf halber Strecke von Schneegestöber und undurchdringbaren Nebelbänken überrascht wirst. Geschweige denn, dass dich auf dem Gipfel wirklich liegengebliebener Schnee erwartet und dort um die 0 Grad herrschen. Doch genau das erlebten wir im Mai 2016, bei unserer Harztour.
Darum kleiner Rat an dich, checke im Vorfeld die heutige Vorhersage für das Wetter auf dem Brocken und statte dich mit passender Kleidung aus. Bei Schnee ist ein T-Shirt + Regenjacke eindeutig nicht mehr ausreichend 😀
Von unserem Host in der Airbnb erfuhren wir dazu auch, dass dies kein Ausnahmefall sei. Der Brocken überrascht regelmäßig mit einem spontanen Wetterumschwung und ist an fast 180 Tagen im Jahr mit Schnee bedeckt. Darum kannst du hier Ende Mai noch Schnee sehen, was für andere Regionen in Deutschland undenkbar wäre.
Borkenkäfer – Was hat es damit auf sich?
Die meisten Wälder im Harz bestehen zum Großteil aus Fichten. Diese schnellwachsenden Bäume wurden damals zur Aufforstung des Waldes von Menschenhand gepflanzt, da die ursprünglichen Wälder für den Bergbau gerodet wurden. Unter natürlichen Gegebenheiten wachsen Fichten im Harz erst ab ca. 700 Höhenmetern.
Aktuell befindet sich der Wald stark im Wandel. Auf den ersten Blick sieht das beängstigend aus, der Wald ist grau/braun und überall liegen tote, umgestürzte Fichten herum.
Dabei sollte man nicht vergessen, dass die toten Bäume zwar auf den ersten Blick bedrohlich wirken, allerdings bedeutet dies nicht das Ende des Waldes. Aus der Ferne nur schwer erkennbar, aber dafür umso deutlicher, wenn du durch die vermeidlich toten Wälder spazierst, wird dass hier neues Leben zu sprießen beginnt. Und auch die toten Fichten sind nach wie vor von Nutzen, als Nahrungsquelle, Schutz oder neuer Lebensraum für andere Bewohner des Waldes.
Was also erstmal besorgniserregend aussieht ist auf den zweiten Blick ein spektakuläres Naturereignis. Den Anstoß zu dieser Veränderung gab der Borkenkäfer. Die Fichten, die deutlich unterhalb ihres üblichen Lebensraumes gepflanzt wurden, sind durch Unwetter, Luftverschmutzung oder Trockenperioden geschwächt und darum ein gefundenes Fressen für die Borkenkäfer. Allein anhand des Duftes erkennt der Borkenkäfer den Gesundheitszustand einer Fichte, so macht er die kranken und geschwächten Bäume ausfindig und frisst sich unter ihre Rinde. Auf diese Weise werden die Versorgungsleitungen der Fichte unterbrochen und sie stirbt ab.
Die Borkenkäfer werden in der Harzregion nicht bekämpft, sondern dürfen dafür sorgen, dass die Wälder sich zu ihrer ursprünglichen und natürlichen Entwicklung verändern. In einigen Jahren werden die aktuell bedrohlich aussehenden Teile des Waldes sich erholt haben und mit einer großen Artenvielfalt erstrahlen.
Wie du dich am besten in der Harzregion fortbewegst:
In die Harzregion kommst du generell mit dem Zug. Die größeren Städte, wie Wernigerode oder Ilsenburg sind an das überregionale Bahnnetz angeschlossen.
Bist du im Nationalparkgebiet angekommen, kannst du das gut ausgebaute Busnetz nutzen, um ohne eigenes Fahrzeug bequem in alle Orte zu kommen. Über die INSA-Reiseauskunft kannst du alle aktuellen Fahrpläne, Abfahrzeiten und Verbindungen prüfen.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln brauchst du in der Regel allerdings deutlich mehr Zeit, als mit einem eigenen Auto und auch die Fahrzeiten sind, je nachdem von wo aus du startest und was dein Ziel sein wird, recht unflexibel. Der letzte Bus am Abend fährt meist schon recht früh und der erste am Morgen recht spät. Wobei dies in der Saison nochmal von den Wintermonaten abweicht. (Beispiel siehe rechts).
Wenn du jedoch etwas Zeit im Gepäck hast und keine Möglichkeit ein eigenes Auto zu nutzen, dann sind die öffentlichen Verkehrsmittel immer eine gute Alternative.
Matze und ich waren selbst immer mit dem Auto vor Ort unterwegs und fanden die hohe Flexibilität optimal für die Harzregion. Wir konnten uns so längere Planungsphasen mit der Fahrplanauskunft ersparen und spontan Ziele ansteuern, die sich etwas weiter entfernt vom Ort unserer Unterkunft befanden.
Ein Nachteil beim Auto ist jedoch, dass du immer dort hin zurück musst, wo du es abgestellt hast. Sodass du bei Wanderungen stets eine Rundtour machen oder gewisse Teilstrecken mit dem Bus fahren musst.
Entscheide also selbst welche Option dir mehr zusagt und deinem Reisestil entspricht. 🙂
Als Beispiel Hohegeiß zum Bahnhof Thale:
Mögliche Wanderrouten
Wanderung Nummer 1 – die zwei höchsten Berge Niedersachsens
Wanderroute:
Braunlage – Achtermannshöhe – Wurmberg – Braunlage
(knapp 18km)
Dauer:
ca. 6 – 7 Stunden
Alternative:
Alternativ kannst du die Wanderung auch von Königskrug starten. Von dort sind es nur 2 Kilometer bis zur Achtermannshöhe, anstatt 6,5 Kilometer von Braunlage aus.
Eine weitere Alternative ist die Talfahrt mit der Wurmbergseilbahn zurück nach Braunlage – je nachdem wie motiviert du bist, den 3,5 Kilometer langen Abstieg zurück ins Tal noch zu bewältigen.
Wanderung Nummer 2 – den Brocken erklimmen
Wanderroute:
Torfhaus – über den Goetheweg zum Brocken – Rückweg nach Schierke (knapp 15km)
Dauer:
ca. 4 – 5 Stunden
Alternative:
Den Brocken kannst du von allen Himmelsrichtungen aus bewandern. Mögliche Alternativen sind beispielsweise der Teufelsstieg von Schierke aus (ca. 7km) oder der Heinrich-Heine-Weg von Ilsenburg (ca.13km).
Tipp:
Auch hier kannst du die Talfahrt etwas leichter gestalten, indem du die Brockenbahn mit ihrer Dampflok nutzt.
Wanderung Nummer 3 – die Romantik des Harzes spüren
Wanderroute:
Von der Hahnenklee Stabkirche einmal um den Bocksberg herum, bis du wieder auf der anderen Seite der Kirche ankommst. (ca. 7km)
Dauer:
ca. 3 – 4 Stunden
Info:
Der Weg ist immer klar erkennbar gekennzeichnet mit dem Symbol links auf dem Bild.
Gegen Ende befinden sich am Weg entlang diverse Seen, die zum Grumbach gehören. Sie runden den schönen Wanderweg zusätzlich zu den Liebesbänken perfekt ab.
Alternative:
Auf dem Weg kannst du einen Abstecher auf den Bocksberg machen. Der Umweg kostet dich ca. 45 Minuten. Auf dem Bocksberg erwartet dich die Sommerrodelbahn und ein schöner Ausblick ins Tal.
Wanderung Nummer 4 – eine spektakuläre Klippe jagt die nächste
Wanderroute:
Romkeklippe Parkplatz – Feigenbaumklippe – Mausefalle – Hexenküche – Kästeklippen – Treppensteinklippe – Romkeklippe Parkplatz (knapp 8km)
Dauer:
ca. 4 Stunden
Info:
Vom Parkplatz startet die Wanderung direkt rein ins Grüne. Du kannst entscheiden, ob du den schweren oder etwas leichteren Weg für den Aufstieg wählst. Mit Hilfe der Beschilderung kannst du nicht vom Weg abkommen und auch keines der Highlights unterwegs verpassen. Am Ende der Wanderung weiß man gar nicht, welche Klippe einem am besten gefallen hat, weil keine der anderen in irgendetwas nachsteht!
Die für uns persönlich schönste Wanderung mit den besten Aussichten! 😉
Wanderung Nummer 5 – Auf den Spuren der Luchse
Wanderroute:
Stadtpark Bad Harzburg – Großer Burgberg – Rabenklippe – Bad Harzburg (knapp 10km)
Dauer:
ca. 3 – 4 Stunden
Info:
Auf diesem Wanderweg kannst du eine schöne Aussicht auf Bad Harzburg vom Großen Burg Berg mit der Sichtung von Luchsen im Luchsgehege bei der Rabenklippe verbinden.
Wanderung Nummer 6 – Zwischen Feuerstein und Hexenfelsen
Wanderroute:
Schierke – Feuerstein – Trudenstein – Leistenklippe – Schierke (knapp 9km)
Dauer:
ca. 3 – 4 Stunden
Info:
Von Schierke führ der Weg vorbei am Bahnhof zum etwas versteckten Feuerstein – der Feuerstein, der das Symbol des berühmten Kräuterlikörs aus der Region darstellt. Die hexenartige Gesteinsformation, der Trudenstein, passt perfekt ins Bild des Harzes. Von der Leistenklippe hast du einen weiten Ausblick inklusive Brocken.
Wanderung Nummer 7 – Vorbei am Traditionellen Hexentanzplatz
Wanderroute:
Thale – Hexentanzplatz – Bodetal – Roßtrappe – Thale (knapp 9km)
Dauer:
3 – 4 Stunden
Info:
Der Wanderweg führt zum berühmten Hexentanzplatz bei Thale, vorbei an dem hochgelegenen Tierpark, über den Hirschgrundsteig. Unterwegs bietet sich mit kleinen Abstechern vom Weg eine wunderbare Aussicht auf das Bodetal und die Rosstrappe. Der Rundweg endet wieder am Bahnhof Thale.
Wenn du erstmal sanft starten möchtest, kannst du mit der Kabinenbahn direkt hoch zum Hexentanzplatz fahren.
Hast du direkt Lust bekommen, deine Wandertour in den Harz zu starten? Wir hoffen du hast ein paar hilfreiche und inspirierende Informationen gefunden und wünschen dir viel Spaß beim Erkunden der Harzregion.
Berichte uns gerne von deinen eigenen Erfahrungen!