FLORIDA
REISE GUIDE
Unsere Reiseroute durch Florida:
Fortbewegung
Die wohl beste Möglichkeit sich in Florida fortzubewegen ist der eigene Mietwagen.
Du bekommst für durchschnittlich 20 – 30€ pro Tag einen guten Mittelklasse-Wagen, inklusive Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt. Du hast damit komplette Flexibilität bei deiner Route. Egal ob spontane Zwischenstopps, ungeplante Abweichungen vom ursprünglich geplanten Weg oder taggleiche neue Zielsetzungen.
Wir haben es selbst mehrfach bemerkt, wie wir irgendwo hingefahren sind und erst als wir da waren, entschieden wir, dass wir hier übernachten möchten. Oder auch das Gegenteil war der Fall, der Ort war für uns langweiliger als gedacht, also ab ins Auto und zum nächsten Ziel.
Nicht zu vergessen ist an dieser Stelle, dass ein Mietwagen Nebenkosten mit sich bringt. Denn mit der Leihgebühr allein ist es leider nicht getan. Folgendes musst du darüber hinaus mit einplanen, wenn du dich für einen Mietwagen entscheidest:
- Das Tanken in den USA ist vergleichsweise günstig. Unser Mietwagen fuhr mit Diesel, was pro Liter im Schnitt für ca. 0,64$ zu bekommen ist. Umgerechnet ist das weniger als die Hälfte, die du in Deutschland für einen Liter Diesel auf den Tisch legen musst.
- Parkgebühren fallen meisten nur in den Großstädten an, in den ländlichen Regionen findest du immer gute kostenfreie Parkmöglichkeiten.
Und dann sind da noch die Mautgebühren. Der Sunshine State ist Rekordhalter der mautpflichtigen Straßen in den gesamten USA und hat dafür mittlerweile ein ausgeklügeltes Mautsystem entwickelt:
Wenn du dir einen Mietwagen für die Rundreise holst, wird dir dazu in den meisten Fällen ein Mautpass angeboten. Hiermit kannst du über einen elektronischen Transponder die Mautgebühr automatisch von deiner Kreditkarte abbuchen lassen. Einfach und bequem kannst du an den entsprechenden Stationen die „SunPass Only/E-PASS Only/LeeWay Only“ Lanes nutzen und musst dich nicht in eine der Autoschlangen einordnen, um die Gebühr bar zu bezahlen. Darüber hinaus zahlst du als Passinhaber durchschnittlich 20 Prozent weniger Gebühren an den Mautstationen als Fahrer, die die Barzahlung nutzen.
So war es auch bei uns, wir konnten bei der Abholung des Mietwagens den Sunpass für 25$ hinzubuchen und so bei der Befahrung der Mautstraßen einige Dollar sparen.
Sicherlich kannst du die Mautstraßen versuchen komplett zu meiden und so auch auf den Mautpass verzichten, allerdings ist das nicht unbedingt lohnenswert. Denn durch die Umwege sparst du zwar an den Mautgebühren, aber verlierst wertvolle Zeit und investierst die gesparten Dollar alternativ in Benzin.
Daher empfehlen wir dir, die Preise einfach mit einzuplanen und dir mit der Planung von Alternativrouten nicht den Spaß und die Zeit für die schönen Dinge zu nehmen 🙂
- Florida’s Turnpike Mainline (Miami – Orlando)
- Airport Expressway (Miami)
- Dolphin Expressway (Miami)
- 874 Don Shula Expressway (Miami)
- 878 Snapper Creek (Miami)
- Alligator Alley (Sunrise – Naples)
- Sawgrass Expressway (Sunrise – Deerfield Beach)
- Selmon Expressway (Tampa – Richtung Saint Petersburg)
- 924 Polk Parkway (Lakeland)
- 589 Suncoast Parkway (Tampa – Spring Hill)
- 429 Daniel Webster Western Beltway (West-Orlando – Süd-Orlando)
- 408 East West Expressway (Zentral-Orlando)
- 417 Central Florida Greeneway (Süd-Orlando)
- Osceola Parkway (Süd-Orlando)
- 528 Martin Andersen Beachline Expressway (Orlando – Cocoa)
Andere Fortbewegungsmittel
Solltest du keinen Führerschein haben oder aus anderen Gründen keinen Mietwagen als Fortbewegungsmittel nutzen wollen, gibt es auch Busse, die dich von einer Stadt zur nächsten bringen können. Allerdings ist das Angebot sowohl bei den Abfahrzeiten, als auch bei den angesteuerten Zielen recht begrenzt. Sodass durchaus etwas mehr Planung und Recherche erforderlich ist, um an dein gewünschtes Zeil zu kommen.
Genauere Infos können wir hierzu jedoch nicht geben, da wir selbst keine Alternativen zum Mietwagen genutzt haben.
Reisebericht: Komm mit auf unsere Sunshine State Rundreise
In der Routenplanung bin ich total aufgeblüht und konnte mein Planungsgeschick endlich wieder für Etwas einsetzten, das mir besonders am Herzen liegt. 18 Tage hatten wir zur Verfügung, um das Maximum an Erfahrung, Erlebnissen und Abenteuern aus der Reise herauszuholen. Mit einem Mix aus Spontanität und Organisation, haben wir die für uns perfekte Rundreise durch den Sunshine State erlebt.
Auch wenn wir fast 3 Wochen vor Ort waren, war es für uns leider nicht ausreichend Zeit, um auch den nördlichsten Streifen des Bundesstaates oder gar noch einen zweiten Bundesstaat in die Route einzubinden.
Was nicht heißen soll, dass wir kein vielfältiges Programm hatten, denn je klarer das Bild, welches du vorab von Florida hast ist, desto mehr wirst du vor Ort von dem Facettenreichtum überrascht.
Im Folgenden findest du einen detaillierteren Bericht über unsere Reise und was wir auf den verschiedenen Stationen unserer Route erlebt haben:
1. Welcome to Miami
Nach einem entspannten Flug, mit reichlich Verpflegung und gutem Unterhaltungsprogramm über den kleinen Minifernseher im Flugzeug, landeten wir pünktlich in Miami. Schnell das Gepäck vom Band abgeholt und fix zur Abholung des Mietwagens. Alle Sachen in unserem Chevrolet Malibu verstaut und schon ging es los. Bis zu diesem Moment verlief alles im Autopilotmodus, aber als wir endlich in unserem Mietwagen saßen und den Motor starteten, konnten wir realisieren, dass wir wirklich angekommen sind und nun eine aufregende 18-tägige Reise bevor stand.
Wir fuhren zu unserer ersten Unterkunft und warfen uns aufs Bett. In Miami war es zwar gerade erst 18 Uhr, aber in Deutschland wäre bereits Schlafenszeit 😀 Der Jetlag lag uns noch in den Knochen und so konnten wir gar nichts gegen die Müdigkeit tun und schliefen sofort ein. 2 Stunden später wachten wir auf und wussten gar nicht wie uns geschah. Wir wollten den restlichen Abend nutzen und fuhren nach Miami Beach in der Hoffnung, noch eine Kleinigkeit zu Essen zu bekommen – allerdings sind wir im falschen Viertel gelandet, sodass es nur geschlossene Food Trucks gab 😀
Nachdem wir etwas planlosen rumgeirrt waren, sind wir schließlich doch noch fündig geworden. Nach einem kleinen Eindruck von Miami und schönem Ausblick auf die Skyline vom Ufer aus, ging es zurück ins Hotel.
Durch unseren späten Powernap war allerdings an Durchschlafen nicht zu denken. Matze wachte mehrfach in der Nacht auf, setzte sich an den Pool und durchstöberte unseren Reiseführer. Sehr effektive Planung für die Aktivitäten der nächsten Tage 😀
Am nächsten Morgen, nachdem wir das typisch amerikanische Frühstück (Cornflakes mit Milch, Kaffee und Bagel) auf der Terrasse unserer Unterkunft genossen hatten, ging es zur ersten Sehenswürdigkeit: dem Wynwood Art District. Wahnsinnig beeindruckend, Street Art, Graffiti und sonstige Kunst an jeder Ecke. Wir knipsten uns dir Finger wund und waren überrascht, dass alles komplett kostenfrei zu besichtigen war. Selbst wenn es Eintritt gekostet hätte, wären wir auf jeden Fall bereit gewesen die Künstler auf diese Weise zu unterstützen.
Anschließend statteten wir noch einem anderen besonderen Viertel von Miami einen Besuch ab, Little Havanna. Ursprünglich wollten wir unsere Reise nach Florida mit einem Abstecher nach Kuba verbinden, aber leider wurde daraus letztendlich nichts. Doch so konnten wir einen kleinen Hauch von Kuba 1:1 miterleben. Kokosnüsse auf dem Markt kaufen, echten Kubanern beim Domino spielen zuschauen und Lateinamerikanischer Musik lauschen.
Zum Tagesabschlus fuhren wir auf die Insel Key Biscayne. Sie liegt direkt vor Miami im Atlantik und ist in wenigen Fahrminuten erreicht.
Hier erwartete uns eines meiner Lieblingstiere, der Waschbär. In den USA durchwühlen sie den Müll und sind ähnlich wie Ratten bei uns angesehen, aber ich finde die kleinen Frechdachse einfach zuckersüß! Auf der Insel wimmelte es nur so von ihnen und sie waren so zutraulich – vermutlich weil sie hofften, etwas zu Essen von uns zu bekommen 😀
Neben den Waschbären gab es aber noch mehr zu sehen, zum einen den Leuchtturm der Insel, Cape Florida Lighthouse. Diesen konnten wir besichtigen und einen einzigartigen Blick über den Ozean und die Insel erhaschen. Zu anderen war der Strand atemberaubend und völlig menschenleer. Anders als in Miami Beach hatten wir hier den Strand fast für uns alleine, der Sand war so weich und direkt hinter dem Strand erstrahlte die Insel mit viel Grün. Wie im Paradies, einfach traumhaft!
Die nächsten Tage verbrachten wir ebenfalls in Miami und erkundeten Downtown Miami mit seinen unzähligen Hochhäusern sowie der Bayside und wir entspannten am Miami Beach, schlenderten die Strandpromenade entlang und ließen uns leckere Meeresfrüchte schmecken. Am Abend versuchten wir in einer der Roof Top Bars unterzukommen um zusätzlich zu einem leckeren Cocktail einen Ausblick auf die Lichter der Stadt zu bekommen. Leider war der Roof Top Part weniger erfolgreich, dafür gab es aber leckere Cocktails zwischen Strand und Palmen am Ocean Drive.
2. Everglades
Doch nachdem wir Miami ausgiebig inspiziert hatten, wollten wir ein Abenteuer in der Natur starten. In Florida sind dafür natürlich die erste und bekannteste Anlaufstelle die Everglades.
Auf dem Weg in die Everglades hinein hatten wir uns ein Kanu ausgeliehen, welches wir auf dem Dach unseres Autos befestigten, um es dann an der vom Kanuverleih empfohlenen Stelle ins Wasser zu lassen. Alles auf eigene Faust ohne Guide, mit nichts weiter als einer Papierkarte in der Hand. Ziemlich aufregend, wenn man bedenkt, dass sich im hohen Gras an jeder Ecke ein Alligator oder Krokodil befinden kann. Da war Vorsicht geboten, denn auch im Sumpfgebiet, wo wir mit unserem Kanu durch die Mangrovenwälder fuhren, hätten wir mit jedem Paddelschlag ein Krokodil aufschrecken können. Statt Krokodilen begegneten uns hier allerdings nur unzählige Vögel, Spinnen und andere kleine Reptilien.
Und wie es für uns irgendwie typisch ist haben wir uns natürlich verfahren, bzw. nach einer gewissen Zeit total die Orientierung verloren. Jeder kleine Baum sah identisch aus und auch unsere Karte ergab überhaupt keinen Sinn, zwar die der Weg mit Zeichen markiert, doch die hatten wir auch schon eine Weile nicht mehr gesehen. Vermutlich weil wir an einer zugewachsenen Stelle nicht durch kamen und dort einen anderen Weg gewählt haben 😀
Zum Glück haben uns die Everglades schöne Natur geboten und bis die Dunkelheit einbricht war auch noch ausreichend Zeit, sodass wir entspannt den Weg zurück auf den ursprünglichen Pfad suchen konnten und es schließlich ohne fremde Hilfe geschafft haben. Unterwegs war nämlich auch keine Menschenseele, die wir um Rat hätten fragen können…
Nach unserer abenteuerlichen Kanutour fuhren wir noch etwas tiefer in die Everglades hinein. Als grobes Ziel legten wir Flamingo, eine Stadt am südlichsten Ender des Nationalparks, fest. Wir erhofften uns dort dem Namensgeber der Stadt anzutreffen, doch von Flamingos war hier weit und breit keine Spur. Dafür konnten wir im Hafenbecken mehrere Krokodile und eine Seekuh erspähen. Unser Wunsch wurde also wahr, ein Krokodil in freier Wildbahn in den Everglades zu sehen!
Auch den Folgetag verbrachten wir in dem Sumpfgebiet des Everglades Nationalparks. Da wir noch mehr über das Areal und die hier lebenden Pflanzen und Tiere erfahren wollten, statteten wir dem Everglades Safari Park einen Besuch ab. Der Park befindet sich direkt an der South-West 8th Street, die von Miami Richtung Golfküste führt, also perfekt auf unserem Weg.
Der Park bot uns eine kleine Ausstellung, eine Krokodil „Show“, einen kleinen Trail zum Wandern und eine AirBoot-Tour. Während der Bootsfahrt wurden wir von unserem Ranger unterhalten und erfuhren viele Dinge, über die Everglades. Leider begegneten wir unterwegs keinem Krokodil, obwohl alle kräftig Ausschau hielten, vermutlich wurden bereits alle Tiere in der Nähe durch den Lärm des Bootes verscheucht, was man den Tieren keinesfalls verübeln kann.
Einen weiteren Stopp legten wir in der Umgebung von Everglades City ein. Hier gab es einen kleinen Aussichtsturm, der aktuell aufgrund des Hurrikans Irma nicht betreten werden durfte, aber auf eigene Gefahr wurde uns vom Besitzer der Aufstieg gestattet. Es fehlten zwar zwischendurch ein paar Stufen, aber sonst war die Plattform einwandfrei in Ordnung und so wurde unser Mut mit einer schönen Aussicht über das umliegende Gebiet und die Everglades belohnt.
3. Naples
Im Anschluss an diesen lehrreichen Aufenthalt im Safari Park und dem kleinen Zwischenhalt, setzten wir unsere Fahrt nach Naples fort. Hier wollten wir unsere nächste Nacht verbringen und den Abend ausklingen lassen. Wir erreichten gerade noch rechtzeitig kurz vor Sonnenuntergang den Strand von Naples. Hier tobte das Leben: einige spielten noch ihre letzte Partie Beachvolleyball, andere schwammen nochmal ins Meer hinaus und manche genossen die Aussicht vom Pier auf die untergehende Sonne.
Auch wir sprangen nochmal ins Wasser, gönnten uns eine Abkühlung nach dem erlebnisreichen Tag und genossen es den Sand unter unseren Füßen zu spüren.
Als es komplett dunkel geworden war, schlenderten wir über die 5th Avenue zurück Richtung Hotel und stöberten noch in dem ein oder anderen Laden, der sich entlang der Straße befand. Besonders wegen der Halloweenzeit waren die Schaufenster bunt geschmückt mit vielen kreativen Kostümen, Kürbissen und schaurigen Gestalten.
In unserer Unterkunft war dieses Mal leider kein Frühstück dabei, sodass wir die Cafés und Bäckereien der Stadt auskundschaften mussten. Diese waren jedoch recht überfüllt, sodass wir einige abklappern mussten, bis wir etwas fanden. Was aber durchaus interessant war, denn in einigen gab es sogar riesige Brote in Form von Krokodilen, mega abgefahren.
Unsere Wahl fiel schließlich auf ein Café, in dem wir leckere Pancakes mit Ahornsirup bekamen.
Da es mit dem Internet teilweise etwas schwierig war buchten wir nebenbei unsere Unterkunft für den heutigen Abend, fanden aber auf Anhieb ein tolles Schnäppchen. Es lebe die Spontanität! 🙂
4. Saint Petersburg
Zwar war unser nächstes Ziel die Stadt Tampa, doch auf dem Weg dorthin wollten wir uns Saint Petersburg nicht entgehen lassen. Die Stadt trägt den Kosenamen „Sunshine City“ doch davon haben wir leider nichts gesehen, denn an diesem Tag strahlte die Sonne nicht über beide Ohren, wie in den letzten Tagen. Wir wurden sogar von einem kleinen Regenschauer überrascht. Doch davon lassen wir uns nicht unterkriegen, der Regen hat schließlich auch seine Vorzüge und sorgte für ein bisschen Abkühlung.
Wir konnten einige Ecken der Stadt kennenlernen, wie das bekannte Dalí-Museum oder die wunderschönen, grünen Parkanlagen am Ufer.
Wir schlenderten entlang der Central Avenue und genossen ein paar leckere Snacks im Restaurant. Im Williams Park begegneten wir einer Vielzahl von Fischreihern und Eichhörnchen, die es zu genießen schienen, dass sie den Park heute fast für sich alleine hatten.
Darüber hinaus hat uns die Stadt allerdings weniger gepackt, sodass wir bereits nach dem Mittag nach Tampa weiterfuhren.
5. Tampa
Hier hat es uns sofort gefallen. Auch wenn das Wetter sich leider im Laufe des Tages nicht mehr besserte, machten wir einen Spaziergang entlang am Hillsborough River, rüber zur University of Tampa. Die Altstadt überzeugte mit vielen historischen Gebäuden und ein Wasserlauf durchquert die Stadt gefühlt an jeder Ecke, was für uns immer eine besonders schöne Atmosphäre hervorruft.
Besonders als die Dunkelheit einbrach gefiel uns Tampa sehr gut, denn die Stadt erstrahlte in vielen bunten Lichtern. Der Brunnen und die Palmen am Waterfront Park, wechselten zeitweise ihre Farben und der architektonisch herausragende Rivergate Tower rundete das Bild perfekt ab.
Als unser Magen sich meldete, kehrten wir in Jackson’s Bistro, Bar & Sushi, direkt am Hafen der Tampa Bay, ein. Die Preise waren etwas höher, aber dafür war das was wir geboten bekamen unheimlich lecker. Pasta mit Meeresfrüchten und ein köstlicher Lachssalat als Vorspeise. Man muss sich zwischendurch schließlich mal etwas gönnen und das Ambiente dafür war perfekt!
Leider war unsere Zeit hier sehr kurz, da war für den nächsten morgen bereits einen festen Termin gebucht hatten.
6. Crystal River
Das nächste Ziel war nämlich das von mir langersehnte Schwimmen mit den Manatees/Seekühen! Für 9.00 Uhr hatten wir die Tour gebucht – da wir von Tampa ca. 1 Stunde und 15 Minuten zum Touranbieter fahren mussten, war frühes Aufstehen angesagt, um nicht zu spät zu kommen. Aber das fiel mir keinesfalls schwer, ich war so aufgeregt und voller Vorfreude, dass ich schon weit vor dem Klingeln des Weckers wach wurde.
Kaum angekommen ging es auch schon los. Es gab ein kleines Introvideo, in dem wir lernten, wie wir uns in Gegenwart der Tiere zu verhalten haben und schwupps ab in den Wetsuit und rein ins Auto, welches uns zum Boot brachte.
Wir fuhren eine Weile auf dem Crystal River entlang und hielten Ausschau nach Seekühen. Leider erfolglos, generell war es noch etwas früh für die Tiere ihr Winterlager in diesen Gewässern aufzuschlagen. Im November/ Dezember hingegen wimmelt es nur so von den knuffigen Meeresbewohnern.
Doch als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, fanden wir sie! In einer kleinen Bucht schwammen sie und gingen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, dem Fressen von Seegras.
Wir wurden mit Tauchermaske und Schnorchel ausgestattet und hüpften ins Wasser, welches zu unserer Überraschung ziemlich kalt war, aber beim Anblick der Manatees war das schnell vergessen.
Sobald wir unsere Köpfe Unterwasser hatten konnten wir das Schmatzen und Kauen der Manatees hören. Sogar ein kleines Baby befand sich unter ihnen, es klebte förmlich an seiner Mutter, als wären sie eins. Unglaublich knuffig und friedlich diese Meeresriesen.
Unser Guide sagte mir bereits im Vorfeld, dass ich mit meinen roten Haaren mehr Glück haben könnte, als die anderen, da meine Haarfarbe das Interesse der Tiere weckt.
So war es tatsächlich, einer von ihnen kam direkt auf mich zu geschwommen und wollte meine Haare genauer unter die Lupe nehmen. Diesen Tieren so nah zu sein, nachdem ich schon fast nicht mehr daran geglaubt hatte sie an diesem Tag überhaupt zu sehen, war unbeschreiblich aufregend. Absolut eines der besten Dinge, die ich je erleben durfte!
Nach dem Schwimmen mit den Seekühen fuhren wir noch ein Stück weiter mit dem Boot zu ein paar Quellen, hier war das Wasser noch klarer und der Strom zog uns direkt mit. Wer es schaffte konnte den Ursprung der Quelle genauer inspizieren, doch sie lag tiefer als gedacht und der Strom drückte einen immer wieder nach oben, sodass mehr als ein paar spaßige Versuche nicht dabei rauskamen. Zurück im Office der Touranbieter bekamen wir eine CD mit den Fotos, die während der Tour vom Guide gemacht wurden, als kleines Souvenir für zu Hause.
7. Gainesville
Der Morgen war ein absolutes Erfolgserlebnis, sodass ich die gesamte Fahrt nach Gainesville auf Wolke sieben schwebte.
Die Stadt empfing uns mit strahlendem Sonnenschein. Primär ist Gainesville als Studentenstadt bekannt und dafür sehr beliebt. Doch auch die Musikszene hat einiges zu bieten, die Stadt hat eine Reihe von Bands und Musikern hervorgebracht und auch einige Labels haben hier ihren Standort.
Für Matze als großen Musikfan, war Gainesville der optimale Zwischenstopp auf unserer Rundreise.
Dementsprechend fiel auch das Abendprogramm sehr aktiv aus. In unzähligen Bars wird live Musik gespielt, getanzt und gefeiert. Hier kommen die ansässigen Studenten, aber auch wir als Touristen auf unsere Kosten.
Passend zu Halloween waren die Lokale mit viel Dekoration versehen, sodass ein Toilettengang schon fast zur Mutprobe wurde 😀
Tagsüber ist die Stadt allerdings etwas verschlafen, man begegnet nur selten anderen Passanten auf der Straße und auch die Geschäfte und Parks wirkten auf uns wie ausgestorben. Daher waren wir nach einem Tag zufrieden unsere Reise fortzusetzen.
8. Ocala National Forest
Es ging wirklich Schlag auf Schlag. Fast jeden Tag waren wir woanders unterwegs und wir kamen kaum hinterher, die ganzen Eindrücke zu verarbeiten. Doch es gab noch so viel mehr zu erleben und entdecken – wie den Ocala National Forest: hier bekamen wir nochmal ein komplett neues Bild von Florida. Für die meisten, auch für uns, ist Florida nur Strand, Meer und die Everglades. Doch fern ab von Küstenregionen und Sumpfgebieten hat es uns dieses Waldgebiet total angetan.
Bereits im Crystal River konnten wir die Quellen kennenlernen, doch in diesem Areal befinden sich noch viel mehr von ihnen. Die meisten befinden sich in angelegten State Parks, für die wir jeweils Eintritt zahlen mussten. Allerdings hatten wir das Glück oder auch Pech, das Hurrikan Irma einige Bereiche ziemlich übel zugerichtet hat, sodass oft nicht der komplette Park begehbar war, dafür mussten wir aber auch einen geringeren Eintrittspreis als gewöhnlich bezahlen. Also fair enough. Hauptsache sie schaffen es, die Natur wieder in Ordnung zu bringen und die Schäden zu beseitigen, da wussten wir, dass unser Geld gut angelegt ist!
Auf dem Weg nach Orlando machten wir bei zwei Spring-Parks Halt: dem Silver Springs und dem Juniper Springs. Beide waren atemberaubend schön, kristallklares Wasser, das in verschiedenen Blautönen schimmerte und drumherum artenreiche Flora und Fauna.
Eines unserer Top-Überraschungs-Highlights der Reise!
9. Mount Dora
Ein etwas ungeplanter, aber absolut lohnenswerter Besuch, war der Mount Dora. „Mount“ ist in diesem Zusammenhang ggf. irreführend, zwar liegt die Stadt auf 56m Höhe, was für Florida schon eine Menge ist, aber ein richtiger Berg erwartet dich hier keinesfalls.
Ursprünglich wollten wir nur kurz eine Pippipause einlegen. Die Stadt ist sehr klein, also nutzten wir die Chance uns ein wenig die Beine zu vertreten. Mount Dora ist eher ein Dorf, als eine Stadt, viele bunte Häuser zieren das Straßenbild und der Lake Dora lädt zum flanieren ein.
Beim spazieren durch die Stadt fanden wir eine super süße Cupcake-Factory in der alles in Pink gehalten war und die Auswahl der Cupcakes war gigantisch. Da konnten wir nicht widerstehen und legten eine spontane Kaffeepause ein und setzten unsere Fahrt im Anschluss bis nach Orlando fort.
10. Orlando
Das nächste große Highlight stand bevor, der Besuch in den Universal Studios von Orlando. Die Tickets waren eines der wenigen Dinge, die wir bereits weit im voraus gekauft hatten. Somit war das Datum schon lange vor Antritt der Reise festgelegt und die Aktivitäten davor und danach mussten diesem Zeitpunkt angepasst werden. Was aber bis hierher einwandfrei funktioniert hat und uns nicht eingeschränkt hat.
Den Abend bevor das Abenteuer begann, sind wir bereits im Hotel angekommen. Wir haben vorausgeplant und uns für eine Unterkunft direkt am Universal Boulevard entschieden, sodass wir am nächsten morgen ganz bequem zu Fuß zum Freizeitpark laufen konnten. Anstatt uns in die endlose Autoschlange für den Parkplatz zu stellen und dafür auch noch überteuerte Parkgebühren zu zahlen 😉
Mit unserem Kombi-Ticket (Universal Studios+Island of Adventure) war es möglich bereits um 7.30 Uhr den Park zu betreten, noch vor den meisten anderen. Die Sonne war noch am Aufgehen und versprach einen perfekten Tag.
Einige Fahrgeschäfte hatten so früh noch nicht geöffnet, doch wir konnten bereits einen Eindruck von dem bekommen was es alles zu erleben und entdecken gibt. Dazu war auch hier alles im Halloween-Style gestaltet, am Eingang wurde uns sogar die Möglichkeit gegeben, noch ein Upgrade für unser Ticket zu kaufen, sodass wir bis Mitternacht im Park bleiben und am Halloween Special teilnehmen. Ich bin ein riesiger Horrorfilmfan, sodass das Angebot wirklich verlockend war, doch der hohe Preis sorgte dafür, dass wir uns dagegen entschieden.
Es gab so viele Fahrgeschäfte, dass wir gar nicht wussten wo wir anfangen sollen. Simpsons, Minions, die Mumie?! Wir klapperten alles der Reihe nach ab und konnten mit den lebendigen Figuren der einzelnen Filme interagieren. Die riesige Stelzenmumie machte uns dabei etwas Angst, als sie unbedingt unser Handy haben wollte. Doch als wir es ihr gaben stellte sich heraus, dass sie nur ein Selfie der besonderen Art mit uns machen wollte 😀
Im New York-Viertel der Universal Studios wurden wir von einer Einlage mit A capella und Beatboxen überrascht und in der Welt der Simpsons kam ich an meine Grenzen, denn die Fahrgeschäfte wirbeln einen ganz schön durch die Gegend, sodass mir beinahe etwas übel wurde.
Mein Favorit in den Universal Studios war die Winkelgasse und der Kings Cross Bahnhof mit dem Gleis 9 3/4 von Harry Potter! Alles war 1 zu 1 nachgebaut und ich hatte das Gefühl auch ein Zauberer zu sein, der sich in der Winkelgasse, allen möglichen Zaubererschnickschnack besorgen kann. Darüber hinaus gab es diversen Stellen markierte Punkte auf dem Boden, wenn man sie draufstellt und seinen Zauberstab geschwungen hat, folgte eine Reaktion im gegenüberliegenden Fenster oder das Wasser fing an im Brunnen zu sprudeln etc. Wirklich atemberaubend und magisch!
Mit dem Hogwarts Express konnten wir dann den Freizeitpark wechseln und von den Universal Studios (Kings Cross) zur Island of Adventure (Hogsmeade) fahren. Unterwegs wurden wir mit typischer Harry Potter-Animation unterhalten und 5 Minuten später waren wir angekommen.
In Hogsmeade erwartete uns eine schöne winterliche Kulisse und ebenfalls viele Läden in denen wir uns wie Harry Potter fühlen konnten, sei es beim Butter Bier trinken oder beim Lauschen des Froschchors auf der Bühne.
Hinter dem Zaubererdorf befand sich das riesige Hogwartsschloss, in dem sich eine Achterbahn befindet. Während wir in der Schlange standen, konnten wir einige Teile des Schlosses erkunden, wie das Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste oder Dumbledores Büro. An einigen Wänden hingen auch Bilder, die sich bewegten und miteinander sprachen. Es wurde an so viele Details gedacht, dass die lange Wartezeit bis zum Fahrgeschäft wie im Flug verging. Allein für die Harry Potter-Welt hat sich der Besuch in beiden Freizeitparks schon gelohnt!
Die Island of Adventure hatte aber noch einiges mehr zu bieten, um uns den gesamten Tag in Action zu halten. Unter anderem eine der ältesten Achterbahnen des Parks, Reign of Kong. Oder die Welt der Dinosaurier von Jurassic Park, wo wir sogar mit einem Velociraptor interagieren konnten, bzw. er mit uns 😀 Des Weiteren konnten wir unsere Marvel Superhelden treffen, in mehreren Wildwasserbahnen eine ungewollte Abkühlung bekommen und als die Dunkelheit einbrach alles nochmal in einem ganz besonderen Licht bewundern.
Bis knapp 21.00 Uhr waren wir auf der Island of Adventure, bevor wir den Park offiziell verlassen mussten. Durch die vielen Eindrücke haben wir kaum bemerkt, dass wir 13 Stunden im Park waren 😀 Doch auf dem Weg zum Hotel meldeten sich die Füße und unser Magen dann doch und wir kehrten im Diner um die Ecke ein und ließen uns einen echten amerikanischen Burger schmecken und fielen anschließend total erschöpft ins Bettchen.
Orlando 2.0
Wir wollten und jedoch nicht ausschließlich die Freizeitparks anschauen, sondern auch die Innenstadt von Orlando erkunden. Also planten wir einen Tag mehr für die Stadt ein und fuhren am nächsten Morgen nach Downtown Orlando.
Ohne konkreten Plan schlenderten wir durch die Stadt und hatten spontan die Idee uns einen Überblick von oben zu verschaffen. Fokussiert gingen wir in eines der Hochhäuser und fuhren nach ganz oben, wo wir am Empfang fragten, ob wir einmal einen Blick auf die Stadt von oben werfen können. Zwar sagte man uns, dass in der Regel keine Möglichkeit besteht, da wir in einem Top Secret Anwaltskanzlei waren, aber da die Dame am Empfang selbst Wurzeln in Deutschland hat waren wir ihr wohl sympathisch und sie machte eine Ausnahme 🙂
Die Church Street hat uns am meisten beeindruckt, mit ihren historischen Bauwerken und den vielen Läden und Restaurant, die sich in der Old Orlando Railroad befanden hatte die Straße einen ganz besonderen Charme.
Die Brücke der Church Street Station, die von einer Straßenseite zur anderen führt rundete das Bild perfekt ab und sorgt auch dafür, dass wir sofort wussten, wo wir waren.
Wir flanierten eine Weile in einem der Restaurant und beobachteten das Geschehen auf der Straße.
Am Abend fuhren wir noch nach Disney Springs, das kleine Dorf befindet sich vor dem Walt Disney Resort und bietet tagsüber tolle Shoppingmöglichkeiten. Abends kommen die Menschen her, um Live Musik zu lauschen und den Tag im besonderen Ambiente ausklingen zu lassen.
11. Blue Springs + De Leon Springs
Ein neuer Morgen, ein neues Ziel! Unsere Route führte uns heute Richtung St. Augustine, der ältesten dauerhaft bewohnten Stadt der USA. Doch auf dem Weg dorthin legten wir einen Zwischenstopp bei zwei weiteren Spring-Parks ein.
Juniper Springs und Silver Springs haben uns so sehr beeindruckt, dass wir unbedingt noch mehr von der einzigartigen Natur erleben wollten – zumal wir die letzten Tage ausschließlich in der Großstadt verbracht hatten.
Das Wasser war ziemlich kalt, doch unsere Füße freuten sich über die kleine Abkühlung. Da kamen auch schon ganz viele kleine Fische angeschwommen und fingen an an unseren Füßen zu knabbern. Ein kostenfreies Fish-Spa, damit hatten wir nicht gerechnet, aber wir wollen schon immer mal wissen, wie es sich anfühlt. Es hat auf jeden Fall ziemlich gekitzelt 😀
Auf einer der Parkbänke konnten wir unseren mitgebrachten Salat genießen und ein paar Vögel beobachten. Der Vorteil an unserer Reisezeit war, dass wir selten anderen Reisenden begegneten, vermutlich, weil sie einen Besuch für nicht lohnenswert empfanden, da der Hurrikan einige Bereiche der Natur zerstört hat. Uns hat es aber dennoch sehr gefallen und zusätzlich konnten wir uns vom Großstadttrubel der letzten Tage erholen.
12. St. Augustine
Da es bereits spät war, legten wir den Besuch in St. Augustine auf den nächsten Tag und verlängerten unseren Aufenthalt in der Unterkunft ganz spontan um eine weitere Nacht. Denn bis zu dem Tag an dem wir ins Kennedy Space Center wollten hatten wir noch etwas Puffer, sodass es perfekt in den Zeitplan passte.
St. Augustine ist eine wirklich süße Stadt in der es mehr zu entdecken gab, als wir ursprünglich angenommen haben.
Neben vielen historischen Gebäuden in der Altstadt, wie dem Flagler College, Lightner Museum und der Saint George Street, gab es die Festung Castillo de San Marcos National zu besichtigen und die Insel Anastasia, direkt vor der Altstadt gelegen, mit einem wunderschönen Leuchtturm und viel Natur drumherum.
In der Stadt hatten wir das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben. Alles war entspannter, als an den bisherigen Orten, von Stress und Hektik keine Spur.
13. Daytona Beach
Nach unserem Aufenthalt in St. Augustine stand Daytona Beach auf dem Programm.
Hier waren wir das erste Mal bei Bubba Gump Shrimp. Wir hatten uns vorgenommen, einmal auf der Rundreise müssen wir hin und wieder leckere Shrimps essen. Im Restaurant waren viele Akzente gesetzt, die an Forest Gump erinnerten. Sei es das Tischschild mit der Aufschrift „Run Forest, Run.“ oder sein weißer Anzug, den er trug, als er auf der Parkbank saß.
Am Strand konnten wir uns davon überzeugen, dass hier wirklich Autos fahren und der Sand hier ein ganz anderer ist. Er fühlte sich an wie Beton, war aber zugleich weich und angenehm. Schwer in Worte zu fassen, auf jeden Fall etwas ganz besonderes.
Ansonsten wirkte die Stadt auf uns leider sehr ausgestorben, kaum jemand war unterwegs, egal ob in der Shopping Mall, der Main Street oder an der Strandpromenade.
14. Cape Canaveral
Während unserer Reise nahmen wir einige typisch touristische Spots mit, dementsprechend auch Cape Canaveral mit dem Kennedy Space Center. Den Besuch nahmen wir uns für exakt diesen Tag vor, denn an diesem Nachmittag sollte eine Rakete starten, genau genommen eine Falcon 9 von Elon Musk’s Raumfahrunternehmen SpaceX . Dies konnten wir mit Glück und gutem Timing vom Visitor Center aus beobachten. Und wer kann schon behaupten, dass er schon mal einen Raketenstart miterlebt hat? Darum ergriffen wir die Chance und fuhren bereits früh am morgen zu der Anlage, um am Vormittag das Areal erkunden zu können und am Nachmittag dem Start der Falcon 9 entgegen fiebern zu können.
Obwohl das Kennedy Space Center von Touristen total überlaufen ist, war es super spannend und lohnenswert herzukommen. Wir konnten mit Multimedia-Stationen viel über die Geschichte der amerikanischen Raumfahrt erfahren, mit einem Raketenstartsimulator fahren, ein Foto von uns auf dem Mond machen und uns davon überzeugen wie gering der Platz für einen Astronauten in einem Spaceshuttle ist.
Mit dem Bus konnten wir zur Aussichtstribüne fahren, von wo aus wir den Raketenstart verfolgen konnten. Doch die Schlange für den Bus war endlos lang. Denn der Bus bringt die Besucher nicht nur dorthin, sondern macht eine kleine Rundfahrt um den gesamten Raumstationkomplex. Die Tour gehört also so oder so zu einem kompletten Programm dazu. Wir bibberten und bangten, dass wir es bloß noch rechtzeitig zum Launch schaffen würden.
Knapp zwei Stunden nachdem wir uns in die Schlange gestellt hatten erreichten wir dann die Tribüne und hatten Glück, die Falcon 9 war noch am Boden und der Countown lief noch nicht. Somit war noch ausreichend Zeit, um sich einen guten Platz zu suchen. Und dann 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1… hob sie ab – zwar war die Entfernung zwischen uns und der Rakete recht groß, dennoch war es nicht zu überhören, dass hier gerade etwas in die Lüfte steigt. Über den großen Bildschirm neben der Tribüne konnten wir alles genauestens miterleben und sahen die Rauchwolke am Himmel langsam immer kleiner werden.
Was für ein Erlebnis! Zwar war es keine bemannte Rakete, dann wäre das Spektakel vermutlich noch deutlich größer gewesen, aber es ist in jedem Fall etwas, dass wir nicht so schnell vergessen werden.
15. Fort Lauderdale
Langsam schloss sich der Kreis unserer Rundreise und wir fuhren die Ostküste Floridas entlang bis nach Fort Lauderdale. Hier verbrachten wir den gesamten nächsten Tag und schlenderten am Strip, die Promenade entlang der Küstenstraße, entlang. Hier konnten wir noch ein paar Souvenirs für unsere Lieben daheim besorgen und nochmal pures Strandfeeling, welches für den Sunshine State so typisch ist, genießen.
Die Stadt ist besonders für ihre Kanäle bekannt und uns erinnerte sie tatsächlich dadurch ein wenig an Venedig. Wobei hier mehr Villen zwischen den Kanälen stehen, als im italienischen Original.
Heute war Halloween. Der Tag auf den die Amerikaner so lange hin fiebern, um dann Partys zu feiern oder mit ihren Kindern um die Häuser ziehen, um Süßes oder Saures von den Nachbarn zu fordern. Bei uns in Deutschland wird Halloween eher weniger gehypt – Ende Oktober finden wir eher Lebkuchen und Adventskalender in den Regalen der Supermärkte, doch in den USA war das ganz anders. Wenn wir zu diesem besonderen Tag schon mal vor Ort waren, dann wollten wir uns natürlich auch eine Halloween Party und die verrückten Kostüme nicht entgehen lassen.
Im Internet recherchierten wir, dass in Fort Lauderdale eine Block Party stattfinden wird, also steuerten wir diese sobald es dunkel war an. Unterwegs trafen wir bereits Graf Dracula, Michael Myers und Pennywise, was mir als Horrorfilmfan besonders gut gefiel. Von weitem hörten wir bereits die Musik und brauchten nur noch unseren Ohren folgen. Hier wimmelte es nur so von verkleideten Gestalten, in der Mitte der Straße war ein großer DJ-Pult aufgebaut und drumherum feierten alle in den Bars und Restaurant. Das ließen auch wir uns nicht zweimal sagen und tauchten ein in eine Party der besonderen Art.
Mit einem solchen Tagesabschluss hatten wir am Morgen des 31. Oktober noch nicht gerechnet.
16. Key Largo
Als letzte Station unserer Reise standen die Florida Keys auf dem Programm, denn die dürfen natürlich nicht fehlen! Unsere Unterkunft hatten wir auf Key Largo, eine der nördlichsten Key-Inseln. Wir bekamen eine kleine Hütte mit direktem Zugang zum Strand. An diesem Ort hätten wir es auf jeden Fall länger aushalten können, als 2 Nächte. Morgens und/oder Abends konnten wir Yoga auf dem Steg machen und von dort den Sonnenauf- bzw. untergang genießen.
Das Frühstück wurde draußen serviert und zwischendurch huschte ein Eichhörnchen ein uns vorbei, in der Hoffnung eine kleine Leckerei vom Buffet abgreifen zu können.
Tagsüber erkundeten wir die Insel und hielten Ausschau nach einer Möglichkeit zum Jetski fahren. Ich hatte bereits am Anfang der Reise Lust gehabt in Miami los zu düsen, doch dafür war zu wenig Zeit. Jetzt hingegen war der perfekte Augenblick und wir wurden recht schnell bei Key Skis and Adventures fündig. Zu zweit auf einem Jetski gab es eine kurze Einführung vom Besitzer und gemeinsam fuhren wir aus dem Hafen hinaus, bis zum offenen Ozean, wo wir ordentlich Speed geben konnten.
Anfangs hatten wir noch etwas Respekt vor dem Gerät und fuhren etwas behutsamer, doch nach einer Weile konnten wir gar nicht genug bekommen und sprangen von einer Welle zur nächsten. Wir wurden dabei ziemlich nass, auch wenn wir nicht vom Jetski gefallen sind 😀 Leider war der Spaß nach einer Stunde schon wieder vorbei. Für uns ein absolutes Highlight, besonders als Adrenalinjunkies.
Am Abend kehrten wir in den Diner nebenan von unserer Unterkunft ein und genossen leckere Meeresfrüchte und anschließend den berühmten und hier beheimateten Key Lime Pie! Eine Köstlichkeit vom feinsten! Natürlich eine Zuckerbombe, aber trotzdem so erfrischend saftig durch den Limettengeschmack. Das mussten wir uns direkt für zu hause notieren, um es nach zu backen.
17. Key West
Am Morgen darauf, lernten wir beim Frühstück auf der Strandterrasse unserer Unterkunft Sabrina und Frank kennen. Die beiden kommen aus der Schweiz und hatten sich ebenfalls als heutiges Ziel Key West vorgenommen. Während des Frühstücks unterhielten wir uns über unsere bisherige Reise. Für die beiden war es erst der Anfang ihrer Reise, sodass wir ihnen ein paar unserer Highlight als Empfehlungen mitgeben konnten. Nach dem Essen brachen die beiden direkt nach Key West auf – wir legten noch eine kurze Yoga-Session auf dem Steg ein und starteten im Anschluss den Ausflug.
Die Strecke bis Key West dauerte, wenn wir ohne Stopps durchgefahren wären ca. 2 Stunden. Jedoch machten wir auf der ein oder anderen Stelle einen kleinen Halt, um den Anblick des klaren türkis-blauen Wassers nicht nur aus dem Auto genießen zu müssen. Hierbei begegneten uns einige Leguane, die wir beinahe übersahen, weil sie sich so gut getarnt haben.
Auch die alte, bereits nicht mehr genutzte Brücke schauten wir uns genauer an. Denn neben der Seven Mile Bridge verläuft die bereits etwas lückenhafte alte Seven Mile Bridge.
Die ganze Fahrt über waren wir beeindruckt, dass wir nur diese Brücke im Wasser gefahren sind und ringsherum nichts als endloser Ozean zu sehen war. Wir fühlten uns, als würden wir in unserem Auto über das Paradies gleiten.
Eine gute Wahl sich dieses Bild zum Abschluss unserer Reise aufgehoben zu haben!
Mit Zwischenstopps erreichten wir nach knapp 3,5 Stunden Key West, stellten unser Auto bei einer kostenfreien Parkmöglichkeit ab und liefen zu Fuß in die Altstadt. Das Straßenbild wurde von unzähligen Hühnern und Hähnen geziert, die hier seelenruhig nach Würmern suchten. Die kleinen bunten Hütten, die sich über die gesamte Stadt verteilten, sorgten für eine idyllische Atmosphäre. Hier und da hörten wir Musiker in den Strandbars spielen und aus den Restaurant kam uns ein leckerer Duft von frisch gebratenem Fisch in die Nase. Yummy!
Zum Sonnenuntergang ereignete sich das Highlight des Tages. Wir trafen ganz unerwartet auf Sabrina und Frank, die beiden wollten sich vom Ufer aus den Sonnenuntergang anschauen. Sie waren mit einer Flasche Sekt und Gläsern ausgestattet und luden uns ein sie zu begleiten. Von der Uferpromenade aus hatten wir einen fantastischen Blick auf den Sonnenuntergang, jede Menge Boote fuhren am Horizont entlang. Mit einem Glas Sekt und in guter Gesellschaft hätte der Tag nicht schöner enden können.
18. Back to Miami
Am Ende schloss sich der Kreis unserer Rundreise in Miami. Wir genossen nochmal eine Pizza am Strand von Miami Beach, bevor wir am Abend zum Flughafen fuhren, um unseren Mietwagen abzugeben und um 21.00 Uhr den Heimflug anzutreten. Die Zeit verflog wie immer rasend schnell, aber wir haben einige Erfahrungen sammeln können, die wir bei zukünftigen Reisen nutzen werden.
Danke Florida für diese wunderbare Zeit! Auf das wir uns bald wiedersehen! 🙂
Im nächsten Kapitel berichten wir von unseren Unterkünften im Sunshine State und wie wir generell unsere Unterkünfte auf der Reisen durch Florida gebucht haben.